Mehr Gemeinden verzichten auf Glyphosat

Glyphosat ist das weltweit am meisten eingesetzte Pflanzengift und gilt laut WHO als „wahrscheinlich krebserregend“. Das Burgenland soll langfristig glyphosatfrei werden, nicht nur auf Landes- sondern auch auf Privatebene.

Es gehe um den Schutz der Natur für kommende Generationen, sagte Umweltlandesrätin Astrid Eisenkopf (SPÖ). Ein wichtiger Schritt dazu sei eben die Vermeidung von Glyphosat. Das Land gehe bereits mit gutem Beispiel voran. Etwa verzichtet die Straßenverwaltung seit fünf Jahren auf den Einsatz des Pflanzengiftes. In Zukunft sollen weitere landesnahe Betriebe, wie etwa die Technologie- und Kulturzentren folgen.

Rund 30 Gemeinden bereits glyphosatfrei

Wichtige Vorbilder seien im Burgenland die Gemeinden, die bereits auf Glyphosat verzichten würden, so Eisenkopf. Gerade die Gemeinden seien wichtige Multiplikatoren wenn es darum gehe Vorbildwirkung für die Bevölkerung zu haben. Es seien mittlerweile rund 30 burgenländische Gemeinden die offiziell ein Gütesiegel für den Verzicht auf das Pflanzengift auf Gemeindeebene erhalten haben und die Zahl steige auch immer wieder, so Eisenkopf. Mit der Prominenz des Themas würden immer mehr Gemeinden dazukommen. Der nächste Schritt seien glyphosatfreie Privatgärten. Die Initiative „Natur im Garten“ zeichnet schon jetzt solche Gärten mit einer entsprechenden Plakette aus.

Kampf gegen Glyphosat

ORF/Sabine Lentsch

Das Pflanzengift soll künftig auch auf Privatebene vermieden werden

Auch in der Landwirtschaft sei der Einsatz des Pflanzengiftes ein Problem, hieß es. Die Anzahl der Betriebe, die im Burgenland auf biologische Produktion umstellen oder bereits umgestellt haben sei aber im Steigen und zwar in allen Bereichen, vom Ackerbau bis zum Wein, sagte Agrarlandesrätin Verena Dunst (SPÖ).

Regionalität als große Chance

Auf dem internationalen Markt hätten die kleinen burgenländischen Betriebe nur wenig Chancen im Wettbewerb zu bestehen. Die große Chance liege aber in der Regionalität, so Dunst. Die Bauernmärkte und die Direktvermarkter würden wachsen, nur dann könne man auch einen fairen Preis haben, so Dunst. Es würde überhaupt nicht funktionieren, wenn man sich hier in den internationalen Preisvergleich stürze, da könne man nicht mitspielen. Daher sei es gut die internen Kreisläufe zu stärken und darauf zu achten, dass man Bioprodukte im Land selbst verkaufe, sagte Dunst. Betriebe, die einen Umstieg auf Biolandbau andenken, können dafür noch bis Mitte Dezember EU-Förderungen erhalten.

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