Lese durch Hagelschäden beeinträchtigt

Mittelburgenländische Winzer haben am Montag in Wien ihre Weine präsentiert. Sie haben eine harte Zeit hinter sich. Heuer gibt es viele Hagelschäden in den Weingärten, in den beiden Jahren davor, setzte Frost den Trauben zu.

17 Winzer aus dem Mittelburgenland gaben Weinfreunden in der Akademie der Wissenschaften in Wien die Gelegenheit ihre Weine zu verkosten. Hauptsächlich handelte es sich um den Blaufränkisch Reserve, Jahrgang 2016. Die meisten Winzer zeigten sich froh, dieses schwierige Jahr hinter sich gebracht zu haben.

Durch Hagel geschädigte Trauben im Mittelburgenland

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Heuer verdarb Hagel den Winzern die Ernte

So bilanzierte der Deutschkreutzer Winzer Josef Reumann: „2016 war ein total schwieriger Jahrgang, wir hatten in den tiefen Lagen Ausfälle bis zu 100 Prozent. In den höheren Lagen hatten wir einen Überhang, so dass wir teilweise sogar ausdünnen mussten, damit die Qualität passt. Aber im Großen und Ganzen war die Ernte von der Qualität her sehr gut. Von der Menge her hatten wir in unserem Betrieb minus 45 Prozent.“

Hagel verwüstete einzelne Weingärten

Nach dem Frost 2016, kam heuer der Hagel und verwüstete im Mittelburgenland sogar einzelne Weingärten - mehr dazu in Unwetter: Schwere Schäden in Weingärten. Betroffen seien heuer speziell Gebiete gewesen, in denen es noch nie gehagelt habe, sagte Blaufränkischland-Präsident Walter Kirnbauer: „Und was einzigartig war, war dass es auch in der Nacht sehr heftige Gewitter gegeben hat, trotz kühler Temperaturen.“

Durch Hagel geschädigte Trauben im Mittelburgenland

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Hagelschäden im Weingarten

Das bedeutet, dass die Winzer jetzt bei der Lese besonders gefordert sind: Sie müssen die Trauben, die vom Hagel beschädigt wurden, beseitigen und nur die wirklich schönen in mühseliger Arbeit heraussuchen. Dadurch gebe es bei der Menge massive Verluste, so Kirnbauer: „Wir haben bei über 100 Hektar in Deutschkreutz einen Totalausfall gehabt, auch in Neckenmarkt und Horitschon ist es einiges. Es wird also sicher um einiges weniger sein.“

Weinlese bei Gesellmann

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Die burgenländischen Winzer sind mitten in der Weinlese

Je schwieriger die Wetterbedingungen sind, desto wertvoller wird das Tröpferl im Glas. Das wissen Weinliebhaber auch zu schätzen. „Die Rotweine aus dem Mittelburgenland sind die besten, die wir in Österreich haben. Weil die Gegend, die Sonneneinstrahlung, der Boden perfekt ist für kräftige gute Rotweine“, lobte der Wiener Gastronom Erich Siegl.

Winzer pflanzen wetterresistente Sorten

Um diesen guten Ruf zu halten, müssen die Winzer immer mehr versuchen, dem Wetter zu trotzen - soweit es möglich ist. Im Mittelburgenland versucht man zum Beispiel andere, wetter- und pilzresistentere Sorten anzupflanzen. Es wird allerdings noch eine Weile dauern, bis aus diesen Sorten auch tatsächlich Wein produziert wird.