Landesholding erzielt erstmals Gewinn
Die Landesholding Burgenland, die in dieser Form seit mittlerweile zwei Jahren besteht, bildet das Dach über 80 Firmen, an denen das Land beteiligt ist. Darunter zum Beispiel die Kurbad Tatzmannsdorf AG, die Wirtschaft Burgenland WiBug oder auch die Sonnentherme Lutzmannsburg-Frankenau. Manche dieser Betriebe sind marktorientiert, andere gemeinnützig.
Gewinn von 5,6 Millionen Euro erwirtschaftet
Fast 4.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in diesen Firmen beschäftigt. Die Bilanzsumme beträgt rund 2,3 Milliarden Euro. Insgesamt haben die 80 Unternehmen im Vorjahr einen Überschuss, also einen Gewinn, von 5,6 Millionen Euro erwirtschaftet. Im Jahr 2016 stand an dieser Stelle noch ein Verlust von 2,3 Millionen Euro in der Bilanz.
ORF/Norbert Lehner
Besonders wesentlich für die Landesholding Burgenland sei etwa die Energie Burgenland, so Landesholding-Geschäftsführer Hans Peter Rucker. Das sei das größte und ertragreichste Unternehmen der Landesholding und habe gute Zahlen geliefert. Aber es sei nicht nur die Energie Burgenland. Es seien auch die Tourismusbeteiligungen oder etwa die Kurbad Tatzmannsdorf AG, die sich sehr positiv entwickelt hätten und gemeinsam würden diese Unternehmen zu diesem Ergebnis beitragen, so Rucker.
„Keine wirtschaftlichen Sorgenkinder“
Er betonte, dass es keine wirtschaftlichen Sorgenkinder in der Landesholding gebe. Es gebe Unternehmen die am Markt tätig und damit gewinnorientiert seien und es gebe aber auch Unternehmen, die öffentliche Aufgaben übernehmen würden. Natürlich könne man da nicht den gleichen Gewinnanspruch stellen, wie bei Unternehmen die am Markt tätig seien, sagte Rucker.
Aufgabe der Holding ist es Einsparungspotential zwischen den einzelnen Unternehmen zu nutzen. „Jedes Unternehmen braucht Geld und Finanzierungen oder auch Versicherungsschutz. Wenn wir 80 Gesellschaften unter dem Dach der Landesholding haben, dann ist es kostengünstiger, wenn wir das gemeinsam ausschreiben“, sagte Rucker. Gesunken sind unter dem Strich die Schulden der Unternehmen in der Holding. Die langfristigen Verbindlichkeiten haben sich seit Anfang 2016 um 73 Millionen verringert.
ÖVP bemängelt Intransparenz
Als „intransparentes Bürokratiemonster“ bezeichtete die ÖVP Burgenland hingegen die Landesholding Burgenland am Freitag. Da die Kontrollmöglichkeiten des Landtages ausgeschaltet seien, sei die Leitgesellschaft die „größte Blackbox des Landes“, teilte ÖVP-Landesgeschäftsführer Christoph Wolf am Freitag via Aussendung mit. Der Landtag könne nur raten, wie und wo bei den ausgegliederten Gesellschaften Geld verdient oder „verbrannt“ werde, so Wolf. Er forderte erneut die Ausdehnung des parlamentarischen Fragerechts auf die ausgegliederten Gesellschaften des Landes - mehr dazu in „Bürokratiemonster“: ÖVP-Kritik an Holding.
Links:
- Landesholding: Politik ist zufrieden (burgenland.ORF.at; 28.2.2018)
- Landesholding: Zufrieden mit Umstrukturierung (burgenland.ORF.at; 18.9.2017)