Dürrehilfe: Dunst kritisiert Bundesregierung

ÖVP-FPÖ-Bundesregierung hat am Donnerstag ein Millionenhilfspaket für von der Dürre betroffene Landwirte angekündigt. Die Länder sollen mitfinanzieren, seien aber nicht vorab informiert worden, kritisiert Agrarlandesrätin Verena Dunst (SPÖ).

Für die dürregeschädigten Landwirte in Österreich soll es nun 60 Millionen Euro als Sofortunterstützung geben. Das Hilfspaket muss noch im Nationalrat beschlossen werden, ein wesentlicher Anteil soll von den Ländern bezahlt werden. Doch mit diesen habe niemand gesprochen, kritisiert Dunst: „Über die Medien ausrichten ist populistisch, ist nicht fair, so macht man das nicht.“ Man habe nicht nur mit ihr als rote Agrarlandesrätin nicht geredet, sondern offensichtlich mit niemandem, so Dunst.

Hitze und Dürre

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Die Hitze setzte heuer vielen Landwirten zu

Berlakovich hofft auf Unterstützung der Länder

ÖVP-Nationalratsabgeordneter, Burgenlands Landwirtschaftskammerpräsident Nikolaus Berlakovich begrüßt dagegen das Hilfspaket für geschädigte Landwirte und hofft nun auf Unterstützung der Länder. Es sei eine partnerschaftliche Finanzierung, daher müsse das Burgenland hoffentlich auch mitfinanzieren.

Grafik zu Dürre-Hilfspaket

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So soll das 60-Millionen-Euro-Hilfspaket aufgeteilt werden

Die von der Bundesregierung beschlossenen 60 Millionen Euro sollen in Direktbeihilfen, Wiederaufforstungsprogramme und höhere Zuschüsse auf Versicherungsprämien fließen. Künftig zahlt der Staat 55 Prozent statt 50 Prozent der Prämien bei Elementarrisikoversicherungen. Laut Berlakovich sind derzeit etwa 3.000 burgenländische Bauern bei der Hagelversicherung abgesichert.

Hitze und Dürre

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Die Trockenheit führte auch zu einer Futterverknappung

Komplexe Rechnung für Entschädigungen

Wie hoch die Entschädigungen für Burgenlands Bauern darüber hinaus ausfallen werden, kann Berlakovich derzeit nicht abschätzen. Das werde ein sehr komplexes System sein, Wetterdaten der Hagelversicherung würden verschnitten, man sehe sich an, wie die Tiersituation sei. Da kein Futter gewachsen sei, hätten viele Betriebe Tiere verkaufen und notschlachten müssen. Das alles werde zusammengerechnet, um zu schauen, welche Betriebe existenzgefährdet seien und die betroffenen Betriebe bekämen dann eine Unterstützung, erklärte Berlakovich.

Dunst: Geld erst nach Information

„Wer wird was davon haben, wie schaut das wirklich aus - wir wissen null, wir haben es aus den Medien erfahren“, sagte Dunst dazu. Da gehe es um Steuermittel der Burgenländer, das sei kein Stil. Solange es keine weiteren Informationen gebe, gebe es auch kein Geld aus dem Burgenland, betonte die Agrarlandesrätin.

FPÖ kündigt Agrarsonderkredite an

Die Agrarsprecherin Karin Stampfel vom Koalitionspartner FPÖ kündigte dagegen bereits konkrete Maßnahmen des Landes an. Laut ihren Angaben werden die Agrarsonderkredite „Trockenheit“ für Betriebe in betroffenen Regionen aufgelegt. Die Darlehenshöhe reicht von 5.000 Euro bis maximal 50.000 Euro. Der Bund gewähre Zinszuschüsse zu diesen Darlehen, so Stampfel.