Grüne fordern radikale Mobilitätswende

Die Grünen Burgenland nutzen den heutigen Schulanfang für verkehrspolitische Forderungen. Kinder hätten ein Recht auf Sicherheit und ein gesundes Leben, so die Grünen. Sie fordern daher nun eine radikale Mobilitätswende.

Der öffentliche Raum dürfe nicht zu einer Gefahrenzone für Kinder werden, das forderte am Montag die grüne Landtagsabgeordnete Regina Petrik. Der Verkehr sei nicht nur wegen der Unfallgefahr, sondern auch wegen Luftverschmutzung und Lärmbelästigung eine Gefahrenquelle für die Gesundheit von Kindern.

Mehr Stickoxide bei höheren Geschwindigkeiten

Die Pläne der türkis-blauen Bundesregierung für Tempo 140 auf Autobahnen, kritisierte Petrik in diesem Zusammenhang scharf. Temporausch im Straßenverkehr bringe nur einigen wenigen Rasern etwas. Die Allgemeinheit der Bevölkerung, allen voran die Anrainergemeinden, würde aber unter höheren Geschwindigkeiten auf der Straße und unter Höchstgeschwindigkeiten auf der Autobahn leiden. Das Umweltbundesamt habe vorgerechnet, dass der Ausstoß von Stickoxiden bei Tempo 140 gegenüber einer Geschwindigkeit von 130 Stundenkilometern, um etwa 16 Prozent erhöht werde. Das sei keine Kleinigkeit, das sei für jeden persönlich spürbar, so Petrik.

Ortsverkehr als größte Gefahr

Der Ortsverkehr ist laut Petrik für Kinder noch immer die größte Gefahr im öffentlichen Raum. Die Grünen forderten daher eine neue Rangordnung im Straßenverkehr. Fußgänger sollen im Ortsverkehr Vorrang haben, für motorisierte Verkehrsteilnehmer soll es Tempolimits geben, die ein rechtzeitiges Abbremsen ermöglichen.

Regina Petrik

ORF/Alexandra Strobl

Grünen-Landessprecherin Regina Petrik fordert eine radikale Mobilitätswende

Generell sei eine radikale Verkehrswende im Burgenland notwendig, so Petrik. Die Grundlage müsse sein, dass alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer gleichwertig seien im Straßenverkehr, egal ob sie zu Fuß, mit dem Rad oder motorisiert unterwegs seien. Denn nur so sei die Sicherheit aller bestmöglich gewährleistet, so Petrik. Die Grünen forderten dazu klare Grundsatzentscheidungen, zum Beispiel der Stopp der Verlängerung der A3-Südostautobahn, ein 365-Euro-Jahresticket für die Ostregion oder die Ausweitung des Top-Jugendtickets auf Studierende.

„Sie hat unheimlich viel für Wien geleistet“

Die grüne Landessprecherin, sie ist auch stellvertretende Bundessprecherin der Grünen, hat am Montag auch zum angekündigten Rückzug der grünen Wiener Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou Stellung genommen. Vassilakou gab am Sonntag bekannt, dass sie bei der Wien-Wahl 2020 nicht mehr als Spitzenkandidatin der Grünen kandidieren wird - mehr dazu in Vassilakou tritt nicht mehr an.

Petrik zollte dieser Entscheidung Respekt. Das sei ein beachtenswerter Entschluss. Vassilakou habe in Wien unheimlich viel geleistet und mit dazu beigetragen, dass Wien wieder zur lebenswertesten Stadt der Welt gewählt worden sei, so Petrik.