Mahnmal Oberschützen: Sanierung im Herbst

Die Gemeinde Oberschützen (Bez. Oberwart) nimmt das Gedenkjahr 2018 zum Anlass, um sich mit ihrer Geschichte auseinander zu setzen: Das Mahnmal gegen Diktatur und Rassismus soll jetzt saniert werden. Erbaut wurde der Steintempel im Jahr 1939.

Das heutige Mahnmal in Oberschützen gilt als das größte derartige nationalsozialistische Bauwerk in Österreich. Vor 80 Jahren wurde es erbaut. Über die Jahre ist es baufällig geworden. Vor allem im Boden zeigen sich die Spuren der Zeit. Im Herbst soll noch mit der Sanierung begonnen werden. „Der Dachkranz wird saniert, er wird auf Seiten abgeschlagen und neu eingeschalt, dann mit Beton ausgegossen. Im Bereich des Bodens werden neue Steinplatten verlegt. Alles in Absprache mit dem Bundesdenkmalamt, weil das Bauwerk ja unter Denkmalschutz steht“, erklärt Bürgermeister Hans Unger.

Mahnmal in Oberschützen

ORF

Dachkranz und Boden müssen saniert werden

Gemeinde hat Grundstück gepachtet

Das Bauwerk steht auf mehreren Grundstücksgrenzen. Möglich ist die Sanierung jetzt, weil die Gemeinde das Bauwerk pachtet. Knapp unter 100.000 Euro soll die Sanierung kosten. Finanziert wird das Projekt durch die Gemeinde und einen Zuschuss des Landes Burgenland. Außerdem wurde in Oberschützen eine Arbeitsgruppe für das Mahnmal gegründet. „Das Ziel ist es, dass dieses Mahnmal geschichtlich aufbereitet wird, dass hier Informationsmaterial stehen soll, damit sich die Leute hier informieren können, dass auch die Schulen hier teilnehmen können“, erklärt der Bürgermeister. Auch für touristische Zwecke solle das Mahnmal genutzt werden.

„Wir stellen uns der Verantwortung“

Bis zum Jahr 2021, wenn das Jubiläum „100 Jahre Burgenland“ gefeiert wird, will die Arbeitsgruppe ein Konzept für das Mahnmal erarbeiten. 1938 wurde es als Anschlussdenkmal unter Mithilfe der Bevölkerung und der Hitlerjugend erbaut. In der Mitte des Säulenhofs wurde ein Sockel errichtet mit einem zwei Meter hohen Adler mit Hakenkreuz. Der Reichsadler wurde 1945 durch die sowjetische Armee zerstört.

„Dieser Teil von Oberschützen bedeutet für uns eine große Verantwortung, der wir uns stellen. Aber nicht nur Oberschützen steht in der Verantwortung, sondern auch das Land und der Bund, denn dieses Bauwerk ist einzigartig in Österreich. Ich glaube, hier sollten alle zusammenarbeiten, um ein vernünftiges Ergebnis zu erzielen“, so Unger. Vor 21 Jahren wurde das Denkmal zum Mahnmal gegen Diktatur, Gewalt und Rassismus umgewidmet.

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