Parteiaustritte: Tschürtz weist Vorwürfe zurück

Nachdem die geschäftsführende Stadtparteiobfrau der FPÖ Neusiedl am See, Maria Nakovits, heftige Kritik an der Landes-FPÖ geübt hat und aus der Partei ausgetreten ist, meldet sich Landesparteiobmann Johann Tschürtz in der Causa zu Wort. Er bezeichnet die Vorwürfe als „lächerlich“.

Tschürtz sprach am Donnerstag von einer großen „Ich-Bezogenheit“ der ehemaligen Stadtparteiobfrau Nakovits und einem seiner Meinung nach „medialen Theater“ rund um ihren Parteiaustritt. Dem von Nakovits geäußerten Vorwurf, dass die Landesparteispitze irritiert gewesen sei, weil ein Asylwerber bei einem Bürgerfest mitgeholfen habe, widerspricht Tschürtz entschieden.

Tschürtz: „Asylwerbern ist mit Respekt zu begegnen“

„Jeder, der Asylwerber ist, dem ist mit Respekt zu begegnen. Warum soll ich böse wegen eines Asylwerbers sein? Bei Gott nicht. Im Gegenteil. Vielleicht ist er wirklich ein Kriegsflüchtling. Und wenn er Kriegsflüchtling ist, ist er herzlich willkommen in Österreich“, so Tschürtz.

Dass die Parteispitze Probleme mit Ausländern oder Menschen mit Migrationshintergrund habe, sei ebenfalls unwahr. „Ich selbst habe in der Familie ‚Ausländer‘, wenn man das so bezeichnen will. Sogar in der engsten Familie. Und ich bin sehr stolz darauf. Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich sehr viele ausländische Freunde habe“, so Tschürtz.

Zu Nakovits’ Vorwurf, dass es der Spitze der Landespartei an Sachkompetenz mangle, sagt Tschürtz: „Bei aller Wertschätzung - da gibt es Parteienverhandlungen, Regierungsverhandlungen, Gesetzesverhandlungen. Geza Molnar muss mit dem Koalitionspartner Gesetze verhandeln. Und da kommt eine Dame daher und sagt ‚mangelnde Sachkompetenz, mangelndes Denkvermögen‘?“

Weniger Austritte als behauptet

Zudem seien nicht sechs Mitglieder aus der Stadt-Partei ausgetreten, sondern nur eines, nämlich Nakovits selbst. Die übrigen von ihr genannten Personen seien noch keine Parteimitglieder gewesen.

„Wenn mich jemand fragt, dann ist das einfach nur lächerlich. Ausgetreten ist niemand in der Stadtgruppe Neusiedl. Keiner. Wissen sie, wer ausgetreten ist? Eine Dame aus Weiden, eine Dame aus Zurndorf, die Mutter von Frau Nakovits, ein Herr aus Breitenbrunn und jemand aus Neusiedl, die jetzt erst Mitglieder geworden sind, aber noch gar nicht aufgenommen worden sind, weil das erst durch die Ortsgruppen bestätigt werden muss“, so Tschürtz.

Aus seiner Sicht handle es sich bei Nakovits um ein enttäuschtes Parteimitglied und nicht mehr. Die Aufregung um ihren Austritt sei dem Sommerloch geschuldet, meint Tschürtz.

ÖVP gibt Ex-FPÖ-Obfrau Recht

Die FPÖ habe die Chance auf eine Erneuerung der Politik im Burgenland als Regierungspartei nicht genutzt, so ÖVP-Landesgeschäftsführer Christoph Wolf. Die Ex-Obfrau habe mit der Analyse, dass die FPÖ zur Systempartei geworden sei, Recht, so Wolf.

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