Erdbeerbauern: Konkurrenz aus dem Ausland

In der Region rund um Wiesen (Bez. Mattersburg) läuft wieder die Erdbeerernte an. Obwohl die Ernte heuer vielversprechend aussieht, bekommen die heimischen Erdbeerbauern immer mehr Probleme, eines der größten ist wohl die Konkurrenz aus dem Ausland.

In der Region Wiesen werden je nach Witterung etwa 300 Tonnen Erdbeeren pro Jahr geerntet, rund 90 Prozent davon landen im Direktverkauf oder im Lebensmittelhandel. Nachdem ein Großteil der Ernte in den vergangenen zwei Jahren dem Spätfrost zum Opfer gefallen ist, blicken die Ananasbauern heuer optimistisch in Richtung Ernte.

Erbeerfeld

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Der Schnee im Februar schützte die Erdbeeren im Freiland vor Frost

Schnee im Februar schützte vor Frost

„Wir haben Gott sei Dank im Februar das Glück gehabt, dass eine Schneedecke die Erdbeeren im Freiland bedeckt hat. Schnee isoliert gut, deswegen haben wir im Freiland keine Frostschäden zu verzeichnen. Der Wermutstropfen: in der Reife wurden wir etwas zurückgeworfen“, so Michael Habeler, Obmann der Genussregion Wiesener Ananas Erdbeeren.

Niederschlag wäre jetzt dringend nötig, meint Habeler. Nicht nur das Wetter macht den heimischen Erdbeerproduzenten regelmäßig Sorgen. Immer wieder werden Erdbeeren aus dem Ausland auf burgenländischen Straßenständen als heimische verkauft. Die Kunden werden hinter’s Licht geführt, meint Habeler. „Wenn man die B50 hinunter fährt, hat es bereits vor drei Wochen Erdbeeren zu kaufen gegeben. Da waren bei uns selbst die Erdbeeren im Folientunnel noch weiß. Da stelle ich mir die Frage: haben wir es im Burgenland notwendig?“, so Habeler.

Bauer überprüft Erdbeeren

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Erdbeeren im Folientunnel

Verstärkte Kontrollen

Das Land Burgenland hat daher bereits im Vorjahr die entsprechenden Kontrollen verstärkt. Mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von rund vier Kilogramm gehören die Erdbeeren zu den beliebtesten Obstsorten im Burgenland, sie sind damit auch ein nicht zu unterschätzender Wirtschaftsfaktor für die Region. Ein Kilo heimische Erdbeeren kostet in Wiesen zwischen 7,50 und 8,50 Euro. Neun von zehn Erdbeeren landen im Direktverkauf oder im Lebensmittelhandel, der Rest wird weiterverarbeitet.

Erbeeren im Labor

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Kontrollen werden verstärkt durchgeführt

Die Erdbeersaison rund um Wiesen wurde am Montagvormittag auch von Landwirtschaftskammerpräsident Nikolaus Berlakovich und Bürgermeister Matthias Weghofer offiziell eröffnet. In der Ananas Genussregion Wiesen bauen rund 40 Betriebe im Voll- oder Nebenerwerb Erdbeeren an.