Straßenverkehr: Fast 3.000 tote Hasen

Im Frühjahr fallen speziell Feldhasen und Wildkaninchen dem Verkehr zum Opfer. Österreichweit werden täglich Flächen im Ausmaß von rund drei Fußballfeldern für den Verkehr verbaut. Das schränkt den Lebensraum der Wildtiere ein.

Mehr als 2.841 Hasen und Wildkaninchen überlebten im Vorjahr laut Verkehrsclub Österreich (VCÖ) den burgenländischen Straßenverkehr nicht. Auch wenn die Zahl der überfahrenen Tiere gegenüber 2017 um mehr als ein Drittel gesunken ist, belegt das Burgenland im Österreichvergleich in diesem Bereich noch immer den dritten Platz hinter Nieder- und Oberösterreich.

Immenser Eingriff in Lebensraum

Der Ausbau des Straßennetzes schränke den Lebensraum der Tiere immer weiter ein, Felder, Wiesen und Wälder werden immer mehr von Straßen durchschnitten, kritisiert der VCÖ und weist darauf hin, dass im Burgenland der Verkehr bereits eine Fläche von 155 Quadratkilometern beanspruche. Der Aktionsraum eines Feldhasen ist rund 20 Quadratkilometer groß, im Schnitt durchschneiden 60 Kilometer Straßen den Lebensraum eines Hasen, rechnete der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) vor.

Rücksichtsvoll sein - Appell an Autofahrer

Landesjägermeister Roman Leitner appelliert an die Autofahrer, sich gerade jetzt im Frühjahr, wenn die Natur zu neuem Leben erwacht und die ersten Jungtiere schon unterwegs sind, rücksichtsvoll zu verhalten. „Deswegen ersuchen wir, dass man auf die entsprechenden Verkehrszeichen für Wildwechsel achtgibt. Wir haben auch Projekte mit der Straßenverwaltung laufen, wo wir diese Wildreflektoren an den Leitpfosten in roter und blauer Farbe anbringen. So versuchen wir das Wild von der Straße wegzuhalten. Aber das Wild empfindet das natürlich alles als Natur, und da ist ein schwarzes Band dazwischen, wo die Autos rasen und das kann leider sehr oft zum Tod führen“, so Leitner.

Wildunfall muss gemeldet werden

Grundsätzlich muss jeder Wildunfall gemeldet werden. Doch gerade bei kleineren Wildtieren ist das nicht immer der Fall. Daher hat die Universität für Bodenkultur das Projekt „Roadkill“ gestartet. Via Smartphone können dabei überfahrene Tiere gemeldet werden, so der VCÖ. Der VCÖ plädiert weiters für eine Stärkung der Ortskerne, diese würde die Zersiedelung stoppen, den Autoverkehr reduzieren und damit der Bevölkerung ein umweltfreundliches Mobilitätsverhalten ermöglichen und das wäre für Mensch und Tier gut.

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