Butter: Bauern und Konsumenten in Sorge

Derzeit kostet Butter um bis zu 80 Prozent mehr als Mitte 2016. Vor allem Bäcker und Konditoren stöhnen. Der Grund für den Preisanstieg liegt an der verstärkten Nachfrage und dem geringeren Angebot.

250g Butter kosten bei einer österreichischen Supermarktkette 2,49 Euro. Im Jänner lag der Durchschnittspreis bei 1,83 Euro - so die Angaben der Statistik Austria. Die starke Preissteigerung hänge auch damit zusammen, dass der Milchpreis 2016 ein Rekordtief zu verzeichnen hatte, so die Vereinigung Österreichischer Milchverarbeiter (VÖM).

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Dass der Butterpreis so stark gestiegen ist, liegt auch am extrem niedrigen Preisniveau 2016, von dem man ausgeht

Schweres Geschäft für Milchbauern

Den Milchbauern würden die Preissteigerungen kaum zu Gute kommen, kritisiert auch Reinhard Jany von der burgenländischen Landwirtschaftskammer: „Der Milchpreis war in den letzten Jahren ruinös - bei 26 Cent. Sehr viele Milchproduzenten haben den Betrieb aufgegeben. Jetzt liegen wir bei 37 Cent - also ein minimaler Betrag, der bei den Bauern über den Milchpreis ankommt.“

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Den Milchbauern kommt die Preissteigerung kaum zu Gute

Nachfrage aus China und neue Ernährungstrends

Eine gesteigerte Nachfrage nach Butter aus dem chinesischen Raum und neue Ernährungstrends sind Gründe für den Butterengpass. Während Butter noch vor einigen Jahren als Fett- und Cholesterinfalle gegolten hat, wird sie heute gesünder als viele Light Produkte bewertet.

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Eine Kuh kann nicht über Nacht plötzlich mehr Milch produzieren

Palmöl ist in aller Munde – mit bitterem Beigeschmack: Rodung von Regenwäldern, Monokulturen, Wassermangel, Landraub, Lohnsklaverei, Kinderarbeit und gewalttätige Auseinandersetzungen, so der VKI.

Butter statt bedenklichem Palmöl

Butter wurde in der Vergangenheit durch vieles ersetzt, auch durch Palmöl zum Beispiel. Durch den Druck der Konsumenten verwendet die Lebensmittelindustrie wieder vermehrt die ökologisch unbedenklichere Butter. „Man kann aber nicht über Nacht den Schalter umlegen und mehr produzieren. Eine Kuh ist keine Maschine. Sie braucht jedes Jahr ihr Kalb, damit sie überhaupt Milch produzieren kann“, betont Jany. Im Burgenland gibt es laut Landwirtschaftskammer Burgenland etwa 120 Milchbauern.

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Eine Kuh muss jedes Jahr ein Kalb gebären, um Milch zu produzieren

Butterverteuerung als internationales Phänomen

Die Sorge um den Butterpreis und die Verfügbarkeit von Butter beschäftigt nicht nur die Menschen in Österreich oder Deutschland. Die Wirtschaftszeitung „Financial Times“ berichtete von einem weltweiten Allzeithoch beim Butterpreis, das die UN Food and Agricultural Organization (FAO) beobachtet habe.

Keine Engpässe zu Weihnachten

Die Wirtschaftszeitung berichtete ebenso, dass britische Produktionsfirmen von Milchprodukten die Bevölkerung vor einem Butterengpass zu Weihnachten warnen. Die österreichischen Molkereien sehen keine möglichen Engpässe rund um Weihnachten, so die Vereinigung Österreichischer Milchverarbeiter (VÖM) im Gespräch mit dem ORF Burgenland. Als sehr problematisch sieht die VÖM die stark schwankenden Milch- und Milchproduktpreise in den vergangenen Jahren.

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