Ritzing: 130 Jahre Helenenschacht

Vor 130 Jahren wurde der Helenenschacht bei Ritzing (Bez. Oberpullendorf) in den Berg getrieben. Es war Teil des großen Kohleabbaugebietes in Brennberg bei Sopron. Bis heute haben sich viele freundschaftliche Kontakte zwischen den Gemeinden gehalten.

Karl Gneist ist einer der letzten Zeitzeugen. Er war als Bergmann im Helenenschacht beschäftigt. Das war wegen der Explosionsgefahr eine lebensgefährliche Arbeit. „1947, als die große Katastrophe im Bergbau war, waren 17 Bergleute verbrannt“, erinnert sich der ehemalige Bergmann.

Helenenschacht in Ritzing

ORF

Historische Aufnahme des Förderturms.

„Goldene Zeit“ - Ringstraßenära

Zu dieser Zeit kam der Kohleabbau bereits zum Erliegen. Die Blütezeit war um 1900. „In der Ringstraßenära von Wien ist ein riesen Bauboom entstanden. Das hat bewirkt, dass man riesige Mengen an Bauholz, Kohle und Eisenerz brauchte“, so der Historiker Ernst Mihalkovits.

Der Helenenschacht war Teil des Bergbaugebietes Brennberg. Der Eiserne Vorhang teilte die Region und brachte wirtschaftliche Niedergang und Isolation.

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Isolation

Mit dem Eisernen Vorhang kam für die Menschen oft die Einsamkeit, wie eine Frau in diesem historischen Beitrag erzählt.

Förderturm erinnert

1955 wurde der Abbau im Helenenschacht aufgegeben. Geblieben ist ein Förderturm. Er steht unter Denkmalschutz. Gerhard Bogner kaufte ihn 1991 und renovierte ihn fachkundig. Er steht auch als Symbol für die guten Kontakte zwischen Ritzing und Brennberg. Zur Jubiläumsfeier am Sonntag kamen auch viele Gäste aus Ungarn. „Es gibt jährlich einen Brennberg- oder Ritzing-Tag. Man will diese Freundschaften pflegen“, so Walter Roisz, Bürgermeister von Ritzing (ÖVP).