FPÖ jubelt, Katerstimmung bei SPÖ und ÖVP

Jubel bei der FPÖ, Katerstimmung bei SPÖ und ÖVP - im Burgenland fallen die Reaktionen auf das Wahlergebnis naturgemäß entgegengesetzt aus.

Es sei ein bewegendes Ergebnis, meinte FPÖ-Chef Johann Tschürtz. Er gratuliere Norbert Hofer aus tiefstem Herzen und sei überzeugt davon, dass die Bevölkerung das ernst gemeint habe, meinte Tschürtz in einer ersten Reaktion. Man brauche eine Veränderung in Österreich und das sei ganz klar zum Ausdruck gebracht worden, so Tschürtz: „Ich bin überzeugt davon, dass unser Norbert Hofer die Stichwahl gewinnen wird.“

FPÖ Burgenland jubelt über Wahlergebnis

ORF/Andreas Herbst

In der FPÖ Burgenland herrscht bei der ersten Hochrechnung Jubelstimmung

Er selbst habe nicht mit diesem klaren Ergebnis gerechnet, so Tschürtz - mehr dazu in Ergebnisse Bundespräsidentenwahl. Es sei ein Signal der Bevölkerung an die rot-schwarze Bundesregierung und sei einfach einzigartig.

Hofer: Rendez-vous mit der Geschichte

„Wir haben heute ein Rendez-vous mit der Geschichte gehabt. Es ist ein ganz besonderer Tag - für uns, die Freiheitliche Partei Österreichs, aber auch vor allem für die Österreicher - weil wir wissen, dass ein altes System sich verabschiedet“, sagte Norbert Hofer am Sonntagabend vor seien Parteifreunden in der FPÖ-Zentrale in Wien.

SPÖ-Landesgeschäftsführer Helmut Schuster verfolgt die Wahl

Andreas Herbst/ORF

SPÖ-Zentrale am Wahlnachmittag

Schuster: SPÖ braucht einheitliche Linie

Es sei aus Sicht der burgenländischen Sozialdemokratie kein schöner Tag, sagte dagegen SPÖ-Landesgeschäftsführer Helmut Schuster in einer ersten Reaktion auf das Wahlergebnis. Das Ergebnis zeige, dass die Menschen im Land nicht mit der Politik der Bundesregierung einverstanden seien.

Er glaube, dass die Bundesregierung jetzt wieder verstärkt auf die Sorgen und Nöte der Menschen eingehen müsse, die Bundespartei eine einheitliche Linie finden müsse und innerhalb der Bevölkerung wieder Glaubwürdigkeit finden müsse, so Schuster. Nur dann werde es gelingen, so einem Trend etwas entgegenzusetzen. Er glaube nicht, dass die rot-blaue Koalition im Burgenland die FPÖ salonfähiger gemacht habe, so Schuster. Als demokratische Partei müsse man Wahlergebnisse zur Kenntnis nehmen.

Steiner kritisiert Bundes-ÖVP

Das Ergebnis sei eine herbe Niederlage für die Regierungsparteien SPÖ und ÖVP, sagte ÖVP-Landesparteiobmann Thomas Steiner zum Wahlergebnis. „Ich muss auch sagen, es ist ein klares Zeichen für die Bundespolitik, für die Bundesregierung und die ÖVP Burgenland tritt hier ganz vehement dafür ein, dass der Politikstil und auch die Inhalte der Bundes-ÖVP, sich radikal verändern müssen“, so Steiner.

ÖVP beobachtet Wahlergebnis

ORF

ÖVP-Parteizentrale

Das Ergebnis sei natürlich eine Niederlage für die ÖVP insgesamt und es sei notwendig, dass man sich darauf besinne, dass man auf die Menschen zugehen und zuhören müsse, was die wirklichen Bedürfnisse seien. Man dürfe auch keine „faulen Kompromisse machen“, nur um einen Koalitionsfrieden zu erhalten, so Steiner. Eine Wahlempfehlung für die Stichwahl werde es von der ÖVP Burgenland nicht geben.

Petrik hofft auf Van der Bellen in der Stichwahl

Sie sei zuerst doch sehr irritiert gewesen, wie klar die Entscheidung über den ersten Platz im ersten Wahlgang ausgegangen sein, sagte die Landessprecherin der Grünen, Regina Petrik nach der ersten Hochrechnung. Sie hoffe sehr, dass es Alexander Van der Bellen in die Stichwahl schaffe und glaube, dass er ganz gute Chancen habe. Denn es sei sehr wichtig, dass man jemand an der Spitze des Staates haben könne, der verbinde und nicht spalte und der zusammenführen wolle und nicht auseinandertrenne. Laut aktueller SORA-Hochrechnung ist Van der Bellen fix in der Stichwahl.

Regina Petrik

ORF

Regina Petrik

Zum Wahlergebnis im Burgenland meinte Petrik, natürlich hätte sie sich gewünscht, dass Van der Bellen auch im Burgenland mehr Stimmen bekomme, aber er habe es auch im Burgenland geschafft, weit über die grüne Wählerschaft zu wirken und das Vertrauen vieler Menschen zu gewinnen und sie sei zuversichtlich, dass das in einem zweiten Wahlgang ausgebaut werden könne.

LBL: Bevölkerung wünscht Veränderungen

Diese Wahl sei bestimmt keine Denkzettelwahl gewesen, sondern spiegle den
Wunsch der Bevölkerung nach Veränderung wider, meinte LBL-Chef Manfred Kölly. Wenn knapp ein Drittel der Österreicherinnen und Österreich ihr Wahlrecht nicht in Anspruch nähmen, sei das ein eindeutiges Zeichen, dass der Job des Ersatzkaisers in Frage zu stellen sei. Eine LBL-Online-Petition, die die Abschaffung des Bundespräsidentenamtes forderte, floppte allerdings: Nur 260 Personen stimmten dafür.

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