„Grünes Licht“ für S7-Ostabschnitt
Geht es nach der Homepage der ASFINAG, dann ist die, von vielen verkehrsgeplagten B65-Anrainern und Regionalpolitikern im Lafnitztal, herbeigesehnte Schnellstraße bereits seit Ende 2014 in Vollbetrieb. Diese Projektbeschreibung der S7 ist allerdings mindestens zehn Jahre alt. Damals wurden für die 29 Kilometer Schnellstraße noch Kosten von 425 Millionen Euro prognostiziert. Mittlerweile spricht die ASFINAG von 620 Millionen und mit dem Bau wurde noch immer nicht richtig begonnen.
ORF
Einsprüche führten zu Verzögerungen
Das konnte auch der medienwirksame Spatenstich kurz vor den steirischen und burgenländischen Landtagswahlen nicht ändern. Der Grund: Bei den Behördenverfahren hat es immer wieder Einsprüche gegeben. Insbesondere die „Allianz gegen die S7“, die Umweltgefährdung und Verschlechterung der Lebensqualität in den Dörfern entlang der geplanten S7-Trasse befürchtet, hat sämtliche Rechtsmittel ausgeschöpft. Laut ASFINAG liege nun aber, nach der gültigen Umweltverträglichkeitsprüfung für den Abschnitt West von der A2 bei Riegersdorf bis Dobersdorf, auch der positive UVP-Bescheid für den Abschnitt Ost vor. Das sind jene 14 Kilometer von Dobersdorf bis zur ungarichen Grenze bei Heiligenkreuz.
Fertigstellung bis 2022
Laut ASFINAG könnte für diesen Abschnitt der Baustart schon nächstes Jahr erfolgen. Spätestens 2022 soll dann die Straße wirklich fertig sein. Landeshauptmann Hans Niessl sieht jedenfalls im positiven UVP-Bescheid einen großen Erfolg für die Region und den Wirtschaftsraum Südburgenland. Die schnelle Umsetzung der S7 bedeute ein mehr an Sicherheit und ein Mehr an Lebensqualität.
Gegner bleiben bei ihrer Kritik
Die „Allianz gegen die S7“ bleibt bei ihrer Kritik. Als am UVP-Verfahren beteiligte Bürgerinitiative habe man keinerlei Nachricht bekommen, dass das Verfahren positiv abeschlossen worden sei. Dies sei ein weiterer Grund die Rechtsstaatlichkeit der S7 Genehmigungsverfahren anzuzweifeln, heißt es von der Bürgerinitiative.
Die Grünen bezeichnen die S7 einmal mehr als „verkehrspolitische Fehlentwicklung“, an der die Landesregierung festhalte. Statt in den Bau der Schnellstraße sollte vielmehr in den öffentlichen Verkehr investiert werden, sagte Landtagsabgeordneter Wolfgang Spitzmüller.
ÖVP: Zeit der Ausreden vorbei
Für ÖVP-Pendlersprecher Bernhard Hirczy ist der positive UVP-Bescheid dagegen ein wichtiger Zwischenerfolg. Die Zeit der Ausreden sei damit vorbei, nun müssten all den Ankündigungen endlich Taten folgen. Einem Baustart der S7 stehe nichts mehr im Wege, erklärte Hirczy. Die Fertigstellung müsse 2019 sein. Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) sei die Realisierung den Südburgenländern nach all den Verzögerungen schuldig.
IV: Erster Hoffnungsschimmer
Auch die IV Burgenland begrüßt den positiven UVP-Bescheid. Es sei ein erster Hoffnungsschimmer, dass man es mit dem Bau der für die Industrie überlebenswichtigen S7 anscheinend doch ernst nehme, sagte IV-Burgenland-Vizepräsident Bernd Zauner. Allerdings fehle noch immer eine positive Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichtshofes für den Westabschnittes. Er erwartet weitere Einsprüche von S7-Gegnern.
Links:
- Verkehrsministerium: Genehmigung S7
- Spatenstich für Fürstenfelder Schnellstraße (burgenland.orf.at; 21.5.2015)
- Grünes Licht für S7 (burgenland.orf.at; 8.4.2015)
- Bürgermeister machen Druck für S7 (burgenland.orf.at; 17.6.2014)
- Projektbeschreibung der ASFINAG
- S7-Grafik der ASFINAG