Parndorf: „Rote Villa“ soll abgerissen werden

Die „Rote Villa“ in Parndorf könnte schon bald abgerissen werden. Der Eigentümer des ehemaligen Getreidespeichers, das Verteidigungsministerium, will das Gebäude bei einer militärischen Übung zum Einsturz bringen. In der Gemeinde gibt es Widerstand dagegen.

Der ehemalige Getreidespeicher befindet sich etwa drei Kilometer von Parndorf entfernt und gehört dem Bundesheer. Unmittelbar dahinter beginnt der Truppenübungsplatz Bruckneudorf. Das dreistöckige Gebäude soll im Zuge einer Übung nach und nach zerstört werden. Es soll etwa ein Erdbeben simuliert werden, um das „Schwingverhalten“ des 100 Jahre alten Baus beobachten zu können. Dabei wolle man wertvolle Erkenntnisse gewinnen, heißt es dazu.

"Rote Villa"

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Die etwa 100 Jahre alte „Rote Villa“

Auch die Wiener Berufsfeuerwehr meldete sich für diese Übung an und will verschiedene Szenarien durchspielen - etwa eine Gasexplosion und einen Großbrand.

Denkmalschutz eingeschaltet

Die Gemeinde Parndorf, auf deren Hotter der Speicher steht, wehrt sich gegen einen Abriss. Der Gemeinderat stimmte in dem Abrissansuchen des Bundesheeres nicht zu und schaltete das Bundesdenkmalamt ein.

"Rote Villa"

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Die „Rote Villa“ von innen

Der zuständige Sachverständige, Peter Adam, will das Gebäude nun genauer unter die Lupe nehmen. Er spricht von einem interessanten Bau, der aufgrund der Wirkung in der Landschaft von Bedeutung sein könnte. Es werde geprüft, ob man das Bauwerk daher möglicherweise unter Denkmalsschutz stelle.

Im Sommer 2012 war die „Rote Villa“ in die Schlagzeilen geraten, weil ein damals 13-jähriges Mädchen beim Spielen in dem Gebäude durch eine Luke in einer Zwischendecke gefallen war und sich verletzte - mehr dazu in Abbruchhaus: Mädchen fällt durch Luke (burgenland.ORF.at, 22.8.2012).