A4-Tragödie: Suche nach Grabstätte

Nach der Flüchtlingstragödie an der A4 gehen die Obduktion und Identifizierung der 71 Opfer weiter. Ein Ergebnis soll es in den kommenden Tagen geben. Wo die Menschen begraben werden, ist unklar - in Wien oder in Parndorf.

Solange die Opfer der Flüchtlingstragödie nicht identifiziert sind, bleiben alle Möglichkeiten einer Begräbnisstätte rein spekulativ. Gelingt es, die Opfer zu identifizieren, und melden sich Angehörige, wird man natürlich auf deren Wunsch Rücksicht nehmen.

Hinweise erbeten

Die Polizei bittet um Hinweise zum Flüchtlingsdrama auf der A4 unter LPD-B-LKA@polizei.gv.at.

Die Islamische Glaubensgemeinschaft hatte bereits am Freitag - einen nach Bekanntwerden der Tragödie auf der A4 - reagiert und angeboten, bei der Bestattung der muslimischen Opfer zu helfen. Dafür würde sich der islamische Friedhof in Wien eignen.

Auch Parndorf kommt infrage

Der Islam sieht ein Begräbnis „so schnell wie möglich“ vor, was aber in diesem Fall aufgrund der Ermittlungen nicht möglich ist. Auch Parndorf (Bezirk Neusiedl am See) kommt als möglicher Bestattungsort infrage, zum Beispiel für jene Opfer, die nicht identifiziert werden können, bei denen also unklar ist, welcher Glaubensgemeinschaft sie angehörten.

Bürgermeister: „Frage der Menschenwürde“

Es sei eine Frage der Menschenwürde, für diese Opfer eine Begräbnisstätte zu schaffen, sagte der Bürgermeister von Parndorf, Wolfgang Kovacs (Liste Parndorf). Der Friedhof von Parndorf sei aber nicht Eigentum der Gemeinde, sondern der Pfarre. Pfarrer Franz Borenitsch sagte dazu gegenüber dem ORF Burgenland, dass an die Pfarre keine offizielle Anfrage gerichtet worden sei. Weiter wolle er das Thema nicht kommentieren.