Kräuterbuschen für Mariä Himmelfahrt
Mariä Himmelfahrt ist eines der ältesten christlichen Hochfeste. Dem Fest liegt der Glaube zugrunde, dass Maria, die Mutter Jesus, nach ihrer Bestattung in einem steinernem Grab von Christus in den Himmel gerufen worden sei.
Mit Kräuterweihe
Die Katholische Kirche feiert Mariä Himmelfahrt am 15. August traditionell mit einer Kräuterweihe, die dem Glauben nach Krankheit und Unglück fernhalten soll. Verschiedene Kräuter werden zu einem Bündel verschnürt, während des Gottesdienstes geweiht und zu Hause getrocknet.
dpa/Hannibal
Pflanzen mit Wirkung
Zitronen-Melisse zur Nervenberuhigung, Brennessel bei Magenverstimmungen oder Pfefferminze als Mittel gegen Schlaflosigkeit und Grippebeschwerden - die Heilkraft von Kräutern ist wohl unbestritten. Für die beste Wirkung braucht man aber auch die richtige Mischung, sagt Kräuterexpertin Uschi Zezelitsch aus Mattersburg.
„Für die Mischung des Kräuterbuschens ist nach alter Tradition eine so genannte ‚magische Zahl‘ wichtig. Entweder drei oder sieben oder neun“, so Zezelitsch.
Uschi Zezelitsch
Nicht bei Regen pflücken
Selbst in einem kleinen Kräutergarten kann man mit wenig Aufwand seine eignen Kräutermischungen zusammenstellen. Aber auch beim Pflücken von Kräutern gibt es einige Faustregeln zu beachten.
„An Tagen, wo es immer feucht ist, wo es Regen gibt, sollte man - ganz egal, ob es diese besondere Frauendreißiger-Zeit ist oder nicht - keine Kräuter ernten. Dann ist es besser, bis in den trockenen Herbst hinein zu warten. Kräuter sammeln kann man gut und gern bis in die Oktober hinein“, sagt Uschi Zezelitsch.
APA/Georg Hochmuth
Sendungshinweis
„Guten Morgen Burgenland“, 15.8.2014
Schutz für Mensch und Tier
Der gebundene Kräuterbuschen diente früher einmal als Schutz für das Haus, aber auch für die Menschen und Tiere, die darin wohnten. Diese Kräuter schützen auch heute noch vor Bakterien. Und sie können aber weitaus mehr. „Man schrieb auch all diesen Kräutern eine Art magische Wirkung zu. Die ist allerdings wieder auf die Heilkraft zurückzuführen“, erklärt Uschi Zezelitsch.
"Es ist dann als Zauberkraut bezeichnet worden, wenn es Krankheiten heilen konnte. Und das kann halt einmal ein Thymian, ein Beifuß - das sind beides Kräuter, die bei Erkältungskrankheiten eingesetzt werden. Nicht umsonst gibts dieses Sätzchen: „Für alles ist ein Kräutlein gewachsen’“, sagt die Kräuterexpertin.
Sieben Kräuter als Basis
Für den traditionellen Kräuterbuschen sind übrigens sieben Hauptkräuter vorgesehen: Arnika, Johanniskraut, Kamille, Königskerze, Salbei, Spitzwegerich und Wermut. Zu diesen sieben Kräutersorten werden weitere Kräuter hinzugefügt, so dass sich die Anzahl zu einer magischen Zahl summiert: neun, zwölf, 15 oder 19.