Der verborgene Judenfriedhof in Kittsee
Kittsee ist eine Grenzgemeinde mit wachsendem Zuzug aus der nahen Slowakei. Nach der Öffnung und dem EU- und Schengenbeitritt der Nachbarn wächst die jahrzehntelang durch den Eisernen Vorhang getrennte Region wieder zusammen. Doch während das Erscheinungsbild der Gemeinde vom rasanten Wandel gerade neu gezeichnet wird, gibt es in Kittsee auch einen Ort, der sich kaum verändert, an dem nur der Zahn der Zeit beharrlich nagt: den Judenfriedhof. ER liegt mitten im Ort, aber versteckt hinter Mauern.
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Ehemaliges Burgareal
Dieser Friedhof sei nach der Übernahme der Juden in die Schutzjudenschaft der Esterhazys den Juden als ehemaliges Areal der Burg für die Bestattung ihrer Angehörigen zur Verfügung gestellt worden, erzählte die ehemalige Hauptschuldirektorin Irmgard Jurkovich. Die Bezeichnung „Haus des Lebens“ für einen jüdischen Friedhof weise darauf hin, dass er nicht geschlossen werden könne und ein Bestand für immer und ewig sei.
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Berühmte Haggada mit Blumenillustrationen
Jurkovich befasste sich intensiv mit der Geschichte der Kittseer Juden und stieß dabei auch auf prominente Persönlichkeiten. So lebte hier im 18. Jahrhundert ein Rabbiner namens Ascher Anschel, der Kittsee berühmt machte. Von ihm stammt ein Handbuch, eine Haggada, aus der früher am Vorabend des Pessach-Festes gelesen und gesungen wurde.
Sendungshinweis
„Burgenland heute“, 29.6.2014
Das Buch ist durch Blumenillustrationen gekennzeichnet. Nachdem man in aller Herren Länder bereits 20 Stück dieser Haggada gefunden habe, sage man Ascher Ansel habe Kittsee in der ganzen Welt bekannt gemacht, so Jurkovich.