Hebammen suchen dringend Nachwuchs
In den drei burgenländischen Krankenhäusern sind derzeit rund 30 Hebammen angestellt. Im Burgenland kommen jährlich mehr als 2.000 Kinder zur Welt.
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Junge Hebamme für Krankenhaus in Eisenstadt
Die KRAGES-Spitäler Oberpullendorf und Oberwart verzeichnen über 1.000 Geburten im Jahr. Das bewältigen 21 Hebammen. Im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder sind derzeit elf Hebammen für knapp 1.000 Geburten verantwortlich.
Laut Beate Kayer, Leiterin der Landesgeschäftsstelle des österreichischen Hebammengremiums, ergänzt das Team im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder zukünftig eine junge Burgenländerin. Sie schloss heuer an der FH Campus Wien ab.
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Erfahrung und aktuelles Know-how kombinieren
Beate Kayer - die gleichzeitig am FH Campus Wien unterrichtet - ist die Rücklaufquote zu gering: „Es ist im Burgenland so, dass mehr als ein Drittel aller Hebammen 50+ ist, das zweite Drittel ist zwischen 40 und 50 und der geringste Anteil ist unter 40. Also man sieht da schon, dass die Altersstruktur relativ hoch ist.“
Um ein gut funktionierendes Hebammen-Team zu haben, sei es auch wichtig, dass sich die Generationen vermischen - die erfahrenen, älteren Hebammen und die Studienabsolventinnen und - absolventen, die vielleicht ein aktuelleres Wissen haben, so Kayer. Beide könnten von einander profitieren.
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Gehaltsschere zwischen den Länder
Von den fünf Absolventinnen am FH Campus bleiben vier in den angrenzenden Bundesländern. Grund dafür ist die Gehaltsschere zwischen den Länder - behaupten zumindest die Absolventinnen.
Helene Sommer von der KRAGES sieht keinen dringenden Handlungsbedarf - weil in den Krankenhäusern Oberpullendorf und Oberwart keine Stellen frei seien: „Wir kennen die Situation. Es wird immer wieder über diese Pensionierungswelle auch gesprochen, bei uns intern auch mit der Berufsgruppe gemeinsam.“ Derzeit seien alle Stellen besetzt. Ein Thema sei auch, neue Rahmenbedingungen zu bearbeiten. Dahingehend sei man auch gesprächsbereit, so Sommer: „Hinsichtlich Gehalt muss aber dann der Gesetzgeber Veränderungen anstreben.“
In der Landesregierung wird es voraussichtlich im Herbst wieder Gespräche zu den Gehältern der Hebammen geben.