VHS: Absolventen nutzten „zweite Chance“
Die Bereitschaft zur Aus- und Weiterbildung ist im Burgenland im Österreichvergleich groß. Allein im Bereich der „Initiative Erwachsenenbildung“ liege das Burgenland im Spitzenfeld, sagte die Geschäftsführerin der Volkshochschulen Burgenland, Christine Teuschler. Seit 2012 gebe es im Rahmen der Initiative die Möglichkeit, einen Pflichtschulabschluss kostenlos nachzuholen.
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Das werde von Bund und Ländern und im Burgenland noch zusätzlich vom Europäischen Sozialfonds finanziert, so Teuschler. Auf dem Stundenplan stehen zum Beispiel Deutsch, Mathematik und Englisch. Die Dauer des Lehrganges beträgt 14 bis 16 Monate, der Zeitaufwand pro Woche rund 20 Stunden.
Plan: Mindestsicherung nur mit Pflichtschulabschluss
Der erfolgreiche Pflichtschulabschluss erleichtert nicht nur den Start ins Arbeitsleben, er wird künftig auch verlangt, um beispielsweise die Mindestsicherung beantragen zu können. Seitens der Volkshochschulen ist man deshalb auf eine mögliche verstärkte Nachfrage bei Pflichtschulabschlüssen vorbereitet. Man werde sehen, welche Auswirkungen das habe, so Teuschler. Wenn die Angebote mehr in Anspruch genommen würden, werde man natürlich auch schauen, dass man die entsprechenden Finanzmittel bekomme.
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Mehr als 80 Absolventen
Für die Teilnehmer - teils sind es Schulabbrecher, teils Flüchtlinge - ist es eine große Herausforderung, die Schulbank zu drücken. Nadjimullah Bayat, Sandra Schachner und Nasser Hatami zum Beispiel schafften den Abschluss. Bayat will jetzt nach dem Pflichtschulabschluss eine Karriere als Elektriker machen, Schachner beginnt eine Lehre als Bürokauffrau und Hatami hat sich in einem Friseursalon für eine Lehre beworben.