Burgenländer werden älter, aber nicht gesünder

Laut dem burgenländischen Gesundheitsbericht steigt die Lebenserwartung der Burgenländer. Die Menschen werden aber nicht gesünder älter. Herz-Kreislauferkrankungen bleiben die Todesursache Nummer eins. Fast 60 Prozent der Burgenländer sind übergewichtig.

Der Gesundheitsbericht 2017 wurde vom Departement Gesundheit der Fachhochschule Burgenland (FH) erstellt. Der Bericht baut auf dem Gesundheitsbericht 2012 auf und zeigt, dass die Lebenserwartung der Burgenländerinnen und Burgenländer in den vergangenen fünf Jahren stieg. Männer werden durchschnittlich 77,6 Jahre alt, Frauen haben eine Lebenserwartung von 83,4 Jahren. Die Herz-Kreislauferkrankungen bleiben im Burgenland die Todesursache Nummer eins, sagte Studienautorin Barbara Szabo bei der Präsentation des Berichts Donnerstagvormittag.

Präsentation Gesundheitsbericht

ORF

Norbert Darabos, Barbara Szabo, Erwin Gollner

Es gebe hier eine überdurchschnittlich hohe Sterblichkeitsrate in den Bezirken Oberwart, Güssing und Oberpullendorf. „Ebenfalls sehr auffällig sind die Todesfälle aufgrund von Krankheiten der Verdauungsorgane bei Männern im Bezirk Oberwart“, so Szabo.

„Handlungsbedarf im Bereich Prävention“

Im Gesundheitsbericht 2017 zeige sich auch, dass zuwenig Geld für Gesundheitsprävention ausgegeben werde, sagte der Leiter des Department Gesundheit an der FH, Erwin Gollner. „Natürlich sind wir im Gesundheitswesen sehr krankenversorgungslastig. Wir investieren in Österreich jährlich zirka 40 Milliarden Euro in diesen Bereich. Im Bereich Prävention sind es nur rund 150 Millionen Euro. Hier besteht österreichweit Handlungsbedarf“, so Gollner.

Präsentation Gesundheitsbericht

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Hans Peter Doskozil

Die Politik sehe im Gesundheitsbericht einen Auftrag für die Zukunft, sagte Gesunheitslandesrat Norbert Darabos (SPÖ). Gesundheitsförderung und Bewusstseinsbildung müssen massiv verstärkt werden, so Darabos. „Beispielsweise im Bereich der Herz-Kreislauf-Mortalität, die höher ist, als im Rest Österreichs. Auch der Anteil der Übergewichtigen und Adipösen, der ebenfalls im Österreichvergleich sehr hoch ist, macht mir Sorgen“, so Darabos.

Doskozil: Herausforderungen der Zukunft

Für Landesrat Hans Peter Doskozil (SPÖ), der für die KRAGES-Spitäler im Land zuständig ist, bestätigt der Gesundheitsbericht die Herausforderungen der Zukunft.

„Wir werden in den nächsten Wochen eine Strukturarbeitsgruppe auf den Weg bringen, die sich damit befassen muss, welches Leistungsspektrum in den einzelnen Spitälern angeboten wird, um die Standorte auch in Zukunft aufrechterhalten zu können“, so Doskozil. Spitzenreiter sind die Burgenländerinnen und Burgenländer übrigens bei den Vorsorgeuntersuchungen.