Weniger Förderung: Agrarreferenten planen Zukunft
Die heimischen Bauern werden ab dem Jahr 2020 von der EU weniger Förderungen bekommen. In welchem Ausmaß gekürzt wird, steht noch nicht fest.
Mit Ausnahme von Oberösterreich waren die Agrarlandesräte aller Bundesländer am Freitag in Stegersbach versammelt. Auch die zuständige Ministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) nahm an der Tagung teil, blieb aber nicht bis zum Schluss.
Bgld. Landesmedienservice
Förderungen: Dunst hofft auf Verhandlungen
Vor die Presse trat Agrarlandesrätin Verena Dunst (SPÖ). Was sie zu berichten hatte, war nicht sehr erfreulich. Die EU kürzt wegen des Ausstiegs Großbritanniens ab 2020 die Förderungen im Agrarbereich. Das werde auch die sogenannten Qualitätsprodukte betreffen: „Wir leben im Burgenland und vor allem in Österreich davon, dass wir unsere Qualitätsprodukte auspreisen - Siegel, Gütesiegel, und so weiter. Und hier scheint es so zu sein, dass es dafür nicht mehr zusätzliche Gelder geben wird. Aber auch das ist ein Stadium, das noch immer nach Absicht ausschaut. Hier werden Verhandlungen stattfinden.“
Kleine Betriebe hätten es besonders schwer
Die klein-strukturierte Landwirtschaft müsse bei den Förderungen bevorzugt werden, forderte Landesrätin Dunst. Sie wies ihre Kollegen darauf hin, dass das Burgenland vom Strukturwandel besonders stark betroffen sei. Gab es vor 20 Jahren noch rund 40.000 Bauern im Land, sind es jetzt nur mehr 10.000, davon 7.000 im Haupterwerb. Gerade den kleinen Landwirten mache der Bürokratismus im Förderbereich zu schaffen, so Dunst. Kleine Betriebe ohne Sekretärin zum Beispiel, würden kaum Förderungen beantragen, nur große Betriebe mit dementsprechenden administrativen Ressourcen, so Dunst.
Vonseiten der EU sei allerdings zu befürchten, dass die Bürokratie im Förderwesen noch zunimmt, befürchtet Dunst.
Referenten für bundesweite Tierseuchenversicherung
Die Bundesländer haben sich bei der Konferenz auf die Einführung einer bundesweiten Tierseuchenversicherung verständigt. Vorgesehen sei, dass diese ähnlich der Hagelversicherung gestaltet werde, wo die Hälfte der Prämie vom Landwirt bezahlt und der Rest zu gleichen Teilen von Bund und Land übernommen werde. Hier seien aber noch Gespräche auf Bundesebene zu führen, so Dunst. Auch eine Grundsatzerklärung zum Erhalt der bäuerlichen Familienbetriebe wurde gefasst.