Oscarpreisträgerin bei Vernissage

Der Friedrichshof in Zurndorf besitzt die umfangreichste und wichtigste Sammlung zum Wiener Aktionismus. Das Interesse an der Vernissage war groß - im Publikum erblickt wurde sogar die schottische Schauspielerin und Oscar-Preisträgerin Tilda Swinton.

In der neuen Ausstellung „Wahlverwandtschaften“ sind neben Bildern von Otto Mühl und Herman Nitsch Porträts von elf jungen internationalen Künstlerinnen und Künstlern zu sehen. Tilda Swinton stach aus der Menge hervor - mit ihren platinblonden Haaren und ihrem Porzellanteint zog die sie alle Blicke auf sich. Doch sie versuchte unauffällig zu bleiben. Die Schottin ist bekannt aus Filmen wie „The Beach“, oder ihre Rolle in „Michael Clayton“, für die sie einen Oscar gewann.

Ausstellung, Tilda Swinton

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Tilda Swinton kam als Begleitung ihres Lebensgefährten, des Künstlers, Sandro Kopp

Swinton verschlug es aus ganz privaten Gründen nach Zurndorf. Ihr Lebensgefährte Sandro Kopp ist einer der Künstler, der am Friedrichshof ausstellt. Der gebürtige Deutsche malt Porträts im Stil der Ikonenmalerei. Eines der Bilder zeigt Tilda Swinton.

Ausstellung, Tilda Swinton

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Kopp porträtierte auch Tilda Swinton

„Es dauert mitunter zwei bis drei Jahre, bis so ein Bild fertig ist. Mit Menschen, mit denen ich nichts anfangen kann, wäre es schwierig, sie als Modell zu haben. Daher habe ich Leute ausgesucht, die ich mag und mit denen ich mich verwandt fühle“, so Maler Sandro Kopp.

Gesichtlos oder subtil

Gesichtslos hingegen sind die Porträts der Berlinerin Iris Schomaker und präsentieren sich wie Unbekannte in einer Ahnengalerie. Und ihre Porträts treten in Dialog mit jenen der anderen Künstler. „Die Wahlverwandtschaften entstehen auch hier unter den Künstlern. Das sind Beziehungen, die sich auch hier am Friedrichshof zwischen den verschiedenen Arbeiten aufbauen“, sagte Malerin Iris Schomaker.

Zu sehen bis 25. November

Den subtilen Bildern von Iris Schomaker gegenüber stand expressive Malerei von Jonathan Meese. Seine grellen Farbexplosionen sind aber nicht so harmlos, wie sie auf den ersten Blick scheinen, sie sind gespickt mit Zitaten und Anspielungen. Etwa, dass Meese ursprünglich „Parsifal“ in Bayreuth inszenieren hätte sollen und die Produktion schließlich bei den Wiener Festwochen landete.

Spannend ist zum Beispiel auch das Spiel zwischen den Plastiken des Norwegers Bjarne Melgaard und des Österreichers Erwin Wurm. Die Ausstellung Wahlverwandtschaften in der Sammlung Friedrichshof ist bis 25. November zu sehen.