SoKo Glücksspiel schlug 103 Mal zu

Die Sonderkommission (SoKo) Glücksspiel hat im Burgenland im vergangenen Jahr 103 illegale Glücksspielautomaten beschlagnahmt oder das Beschlagnahmeverfahren eingeleitet. In Summe wurden mehr als 1,25 Millionen Euro an Verwaltungsstrafen verhängt.

Die SoKo Glücksspiel ist seit mehr als einem Jahr im Einsatz. Spezialisten der Finanzpolizei, der Bezirkshauptmannschaften und der Polizei führen einmal pro Quartal gemeinsam Kontrollen durch. Die Kontrollorgane würden sich bei den Schwerpunktaktionen zunehmend mit dem Erfindungsreichtum der Betreiber konfrontiert sehen, berichtete Landesamtsdirektorstellvertreter Josef Hochwarter bei einem Pressegespräch am Mittwoch. Er ist für die Koordination der SoKo seitens des Landes Burgenland zuständig. Mittels Videoüberwachung würden die Kontrolleure bereits beim Näherkommen erkannt und die Türen daraufhin versperrt werden.

Josef Hochwarter, Johann Tschürtz, Alexander Petschnig

ORF

Josef Hochwarter, Johann Tschürtz, Alexander Petschnig

„Mittlerweile ist es so, dass wir einen relativ großen Teil der Türen einfach aufbrechen müssen“, sagte Hochwarter. Der technische Aufwand, der hier betrieben werde, sei beachtlich, meinte Hochwarter. Angesichts dieses Aufwandes könne auch auf den durch das illegale Glücksspiel erzielten Ertrag geschlossen werden.

Tschürtz warnt vor Folgen der Spielsucht

Im Vorjahr wurden im Burgenland fünf Betriebe teilweise oder ganz geschlossen, mehr als 1,25 Millionen Euro an Verwaltungsstrafen wurden verhängt. Im Burgenland, wo das kleine Glücksspiel offiziell erlaubt ist, gibt es derzeit 236 legale Spielautomaten. Wirtschaftslandesrat Alexander Petschnig (FPÖ) schätzt, dass auf jeden legalen Automaten zumindest ein illegaler kommt. Der für Sicherheit zuständige Landeshauptmannstellvertreter Johann Tschürtz (FPÖ) verwies neben dem volkswirtschaftlichen Schaden durch illegale Spiellokale auch auf die Folgen für die Betroffenen, deren Existenz durch die Spielsucht zerstört werde.