Schädling sorgt für Aufregung bei Rübenbauern

Große Aufregung herrscht derzeit unter Österreichs Rübenbauern. Ein Schädling -nämlich der sogenannte Rübenrüsselkäfer - frisst großflächig die Jungpflanzen weg. Bundesweit ist ein rund Viertel aller Rübenfelder betroffen.

Im Burgenland ist die Lage im Vergleich zu anderen Bundesländern weniger dramatisch, aber auch bei uns melden die Bauern gebietsweise bereits erhebliche Schäden. Betroffen von der Rüsselkäferplage sind im Burgenland vor allem die Felder in den Bezirken Neusiedl am See und Mattersburg. Der hungrige Käfer hat in diesen Gebieten bereits ganze Zuckerrübenfelder kahl gefressen.

Rübenrüsselkäfer

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So sieht der Rübenrüsselkäfer aus

„Bei uns sind circa 200 Hektar umgebrochen worden, es werden von Tag zu Tag mehr. Wir sind dieser Epidemie nicht gewappnet.“, sagt Markus Fröch, Obmann des Burgenländischen Rübenbauernbundes. Man habe jetzt die Möglichkeit, die Bestände neu anzubauen - ob dann die Schädlinge wieder zurückkommen würden, könne man momentan nicht sagen.

„Zuckerrübenanbau massiv gefährdet“

Mitschuld an der Rüsselkäferplage hat auch die Witterung. Es ist momentan zu trocken. Die jungen Zuckerrübenpflanzen seien im Wachstum gehemmt, der Käfer habe laut Fröch daher leichtes Spiel. „Wenn die Rübe Niederschlag bekommen hätte, wäre die Rübe dem Käfer davongewachsen“, klagt Fröch. Durch den wenigen Niederschlag sieht das nun aber anders aus.

Neben dem Rüsselkäfer macht heuer auch der sogenannte Erdrübenfloh den Bauern zu schaffen - besonders betroffen sind auch Bio-Rübenfelder. „Der Zuckerrübenanbau im Burgenland ist massiv gefährdet, auch in ganz Österreich. Durch diese Richtlinien, die nächstes Jahr in Kraft treten, den Wegfall der Neonicotinoide, wird das dramatischer. Wie die Auswirkungen sind, das kann man momentan nicht voraussagen“, so Fröch. Im Burgenland wurden heuer von 400 Bauern rund 3000 Hektar Zuckerrüben angebaut.

Berlakovich fordert Maßnahmen

Zur aktuellen Situation hat sich am Samstag auch Landwirtschaftskammer-Präsident Nikolaus Berlakovich zu Wort gemeldet. Er fordert das Nachhaltigkeitsministerium von Elisabeth Köstinger (ÖVP) dazu auf, dass die Ausnahmeregelung für niederösterreichische Bezirke bezüglich der sogenannten ÖPUL-Maßnahme „Umweltgerechte und biodiversitätsfördernde Bewirtschaftung (UBB)“ auch für die Zuckerrübenanbaugebiete des Burgenlandes gilt.