Neustart: Grüne planen eigene Zukunft

2018 sei das Jahr des Dialogs und der Öffnung der Partei, heißt es bei der Landesversammlung der Grünen am Samstag. Landessprecherin Regina Petrik wurde als einzige Kandidatin mit 95 Prozent der Stimmen bestätigt.

Rund 40 Parteimitglieder und Sympathisanten diskutierten bei der Landesversammlung in Oberschützen (Bezirk Oberwart), wie es mit den Grünen weitergehen soll. Viele Anwesende sind schon seit Jahren aktiv bei den Grünen. Der Ablauf des Versammlung folgte dem Muster vergangener Jahre. Hat sich also trotz der Krise gar nichts geändert?

Landesversammlung der Grünen

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Gespräche für neue Entwicklungen

Landessprecherin Regina Petrik erklärte die derzeitige Phase so: „Das täuscht insofern, als wir uns vorgenommen haben, zuerst zu denken und dann zu handeln. Das heißt, es passiert jetzt einfach sehr viel Dialog, sehr viel Austausch - sowohl intern, als auch mit Leuten aus unterschiedlichsten Gesellschaftsbereichen. Da finden sehr viele Gespräche statt und daraus entwickelt sich einiges.“

„Es sollen uns einfach mehr Leute verstehen“

Inhaltlich bleiben die Grünen bei ihren Kernthemen: Klimawandel, Energiepolitik, Soziales. Für diese Themen gebe es ein Wählerpotential von mehr als zehn Prozent. Die vergangenen Wahlen hätten die Grünen nicht wegen der Inhalte verloren, sagte Bundessprecher Werner Kogler: „Das war nicht wegen der Themen, sondern wegen unseres Auftritts. Ökologie wird noch wichtiger, als vorher, sozialer Zusammenhalt ebenfalls. Die Fehler waren andere. Wir müssen zwar tiefgründiger in der Sache arbeiten vielleicht, aber vor allem breiter im Auftritt und in der Formulierung sein. Es sollen uns einfach mehr Leute verstehen.“

Landesversammlung der Grünen

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„Grünen fehlen im Nationalrat“

Die langjährige Abgeordnete Grete Krojer antwortete auf die Frage, ob ihr angesichts des Zustands der Grünen das Herz weh tue: „Mir tut schon sehr das Herz weh, weil ich denke, dass es gerade in Zeiten wie diesen, mit dem Rechtspopulismus, wo man alles über die Angst definiert, die Grünen im Nationalrat nicht gibt. Sie fehlen mir und ich glaube auch der Bevölkerung sehr.“

Mitgliederzahl der Grünen steigt

Immerhin steigt die Zahl der Mitglieder bei den Grünen. Elias Bierdel aus Pinkafeld ist erst vor kurzem beigetreten: „Ich bin Mitglied geworden nach dem Ausgang der Nationalratswahl hier in Österreich - da durfte ich nicht mitwählen, als EU-Inländer - Deutscher hier in Österreich - weil ich es eigentlich unglaublich finde, dass diese Themen, für die die Grünen stehen, hier auf dieser ebene nicht mehr vertreten sind.“

Die „grüne Zukunft“ habe heute begonnen, so Petrik. Man schaue mit Entschlossenheit und Zuversicht nach Vorne, so Kogler. Die Grünen Funktionäre üben sich in Optimismus.