Lehrlingsalltag auf Facebook

Die Bundes- und Landesinnung der Friseure hat eine Initiative gestartet, die Einblick in die Friseurlehre geben soll. In jedem Bundesland berichtet die jeweilige Social-Media-Botschafterin einen Monat lang auf Facebook über ihren Alltag als Lehrling.

Neun Social-Media-Botschafterinnen zeigen mit Fotos und Videos via Facebook, wie der Alltag als Friseurlehrling ausschaut. Das Ziel ist es persönliche Einblicke in den Lehrberuf zu geben. Für das Burgenland ist Tamara Fritz aus Oberwart zuständig. Die 17-Jährige ist derzeit im dritten Lehrjahr.

Sie übt jede Woche in der Frisörwerkstätte im WIFI-Oberwart. Neben dem Unterricht arbeitet sie in einem Salon mit. Dass sie Frisörin werden will, wusste sie schon früh. „Schon als ich klein war, habe ich bei mir selbst experimentiert. Es gefiel mir und ich habe mir auch selbst immer die Haare gefärbt und diverse Dinge ausprobiert. Durch meine Oma bin ich auf die Lehre aufmerksam geworden und ich dachte, ich mach das“, so Tamara.

Frisörlehrling

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Tamara Fritz berichtet im April über ihren Lehrlingsalltag

Ab April wird Tamara via Facebook einen Monat lang über ihren Alltag als Frisörlehrling berichten. Mit Videos und Fotos will sie den Jugendlichen zeigen, was alles möglich ist. Aber auch die Betriebe sollen animiert werden, Lehrlinge auszubilden. „Die meisten denken sich, dass Friseure einfach nur schneiden. Aber es ist schon eine Herausforderung, weil man ein genaues Auge braucht und auch exakt arbeiten muss. Ich möchte schon andere Mädchen auf den Beruf aufmerksam machen“, sagte die 17-Jährige.

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Tamara Fritz ist im dritten Lehrjahr

Botschafter für Lehrlinge

Das Ziel der Initiative: Jugendliche auf den Friseurberuf aufmerksam machen. Im ganzen Burgenland gibt es derzeit ungefähr 360 Friseur-Betriebe. Die Anzahl der Lehrlinge geht jährlich zurück. „Im Burgenland ist die Prozentzahl am Höchsten. Wir haben seit 2006 59 Prozent der Lehrlinge verloren. Das ist der höchste Wert, gefolgt von Oberösterreich mit 39 Prozent. Am besten geht es Vorarlberg, aber auch die haben auch zirka 25 Prozent Verlust“, sagte Diethard Mausser, Landesinnungsmeister der Friseure.

„Vor Monaten sind wir beim Bundesausschuss der Frisöre beisammen gesessen und haben uns gedacht, dass wir etwas machen müssen, weil selbst in unserem Beruf die Lehrlingszahlen zurückgehen. Dann wurde die Idee zum Lehrlingsbotschafter geboren. Tamara habe ich bei mir in der Ausbildung. Sie ist schlagkräftig, hat Talent und will etwas erreichen - das sind die besten Voraussetzungen dafür“, so Mausser.

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Sie wird auch Tipps auf Facebook posten

Tricks für Zuhause

Tamara will über Social Media einfache Tricks zeigen, wie man sich zu Hause selbst tolle Frisuren machen kann. „Mir gefällt, dass ich Menschen glücklich machen kann, wenn ich sie verändere. Es macht Freude neue Färbe- und Schneidetechniken auszuprobieren und wenn die Kunden damit zufrieden sind, freut mich das“, so die 17-Jährige. Im November hat Tamara ihre Lehrabschlussprüfung - bis dahin wird noch fleißig frisiert und geföhnt.

Die Friseurbranche ist nach wie vor von Frauen dominiert, ungefähr 90 Prozent der Frisöre im Burgenland sind Frauen, zehn Prozent Männer. Auch bei den Lehrlingen ist die Situation ähnlich: Im Burgenland machen derzeit 70 Jugendliche eine Friseurlehre, nur drei von sind Männer, der Rest Frauen, so Mausser.