Enercon-Werkschließung: Viele offene Fragen

96 Mitarbeiter sind von der geplanten Schließung des Enercon-Zulieferers WKF in Zurndorf betroffen - das bestätigt auch das AMS. Dort heißt es am Dienstag, dass die Aussichten für diese Mitarbeiter einen neuen Job zu finden, gut sind.

Bei den 96 betroffenen Mitarbeitern handelt es sich laut AMS überwiegend um gefragte Facharbeiter. Sie haben daher gute Chancen bald einen neuen Job zu finden, sagte AMS-Landesgeschäftsführerin Helene Sengstbratl am Dienstag. Ihren Arbeitsplatz haben die Betroffenen noch bis 27. April - dann will die WKF, die Windenergiekomponentenfertigung Austria GmbH, die in Zurndorf Fertigbetonsegmente für Enercon-Windkraftanlagen herstellt, die Produktion einstellen.

September 2017 Neusiedl am See betroffen

Erst im September des Vorjahres hatte Enercon bei seiner Service Austria GmbH in Neusiedl am See den Abbau von rund 180 Jobs angekündigt. Betroffen waren damals nicht nur 100 Leiharbeiter, sondern auch 60 Arbeiter und 18 Angestellte, die beim AMS-Frühwarnsystem gemeldet wurden.

Von diesen 78 Mitarbeitern konnten 15 in andere Service-Bereiche wechseln, 63 Personen wurden „freigesetzt“ wie Enercon am Dienstag auf ORF-Anfrage mitteilte. Angaben zum aktuellen Mitarbeiterstand in Neusiedl am See wollte Enercon am Dienstag nicht machen. Im September des Vorjahres war von rund 420 Mitarbeitern in Neusiedl die Rede.

Mögliche Rückzahlung durch Enercon wird evaluiert

ÖGB und ÖVP brachten den Stellenabbau in Neusiedl und Zurndorf mit auslaufenden Wirtschaftsförderungen in Zusammenhang. Vom Regionalmanagement Burgenland hieß es am Dienstag dazu, dass man derzeit erhebe, welche Fördersumme an beiden Standorten bisher ausgelöst wurde und wie viel Enercon unter Umständen zurückzahlen muss.

Illedits: Energiepolitik der Bundes-ÖVP habe Schuld

Landtagspräsident Christian Illedits (SPÖ) meinte zu den Geschehnissen, die Energiepolitik der Bundes-ÖVP habe die Enercon-Mitarbeiter ihren Job gekostet. Die Forderungen der SPÖ nach einer Novellierung des Ökostromgesetzes zur Sicherung des Ausbaus von Windenergieanlagen seien im Vorjahr seitens des damaligen ÖVP-Wirtschaftsministers auf taube Ohren gestoßen. Die „Kleine Ökostromnovelle“ sei nur ein Kompromiss gewesen, so Illedits.

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