Baugewerbe: Zu wenig Kontrollen

Eine der Herausforderungen für die Baubranche ist und bleibt der Facharbeitermangel. Neben zu wenig Nachwuchs, ist man weiterhin mit der Konkurrenz aus dem Ausland konfrontiert. Die Wirtschaftskammer kritisiert die Zahl der Kontrollen.

Ausländische Firmen bieten Leistungen oft um weniger Geld an, als inländische Firmen. Dieses Problem ist nicht neu. Die Mitarbeiter dieser Firmen sollten ja den gleichen Lohn bekommen, wie heimische Facharbeiter. Das ist aber nicht immer so. Die Baubranche spricht einmal mehr von Lohndumping.

Finanzpolizei

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Finanzpolizei kontrolliert auf Baustellen

„Uns gehen die Kontrollen ab“

Laut Wirtschaftskammer sei aber neu, dass die Kontrollen an der Grenze und auch vor Ort auf den Baustellen durch die Finanzpolizei weniger geworden sind. Der Obmann der Sparte Gewerbe und Handwerk Gerhard Köppel meinte dazu: „Unseres Wissens nach, ist es derzeit so, dass die Kontrollen zurückgeschraubt wurden und uns diese Kontrollen hier abgehen.“ Von der Finanzpolizei komme dazu keine Reaktion: „Das begründet sich hauptsächlich darauf, dass es hier um den Datenschutz geht.“

Köppel fordert Überprüfungen und Strafverfolgung

Wie die Statistik aus dem Vorjahr zeigt, ist nur zwei Mal pro Woche auf einer Baustelle kontrolliert worden. Köppel fordert von Bund und Land grenzüberschreitende Überprüfungen, „aber vor allem die Strafverfolgung, das heißt, das Einheben der Strafen im Ausland, vehement, über Land, Bund und letztendlich über EU-Richtlinien durchzusetzen.“

Im Vorjahr hat es bei weniger als einem Prozent der kontrollierten inländischen Firmen österreichweit den Verdacht auf Unterentlohnung gegen. Bei den überprüften ausländischen Firmen waren es sogar mehr als 44 Prozent.

SPÖ und FPÖ schließen sich Forderung an

Die Klubobleute von SPÖ und FPÖ schlossen sich der Forderung der Wirtschaftskammer nach schärferen Kontrollen gegen Lohndumping an. Angesichts der Verschärfung des unlauteren Wettbewerbs sei es widersinnig, dass ÖVP-Finanzminister Hartwig Löger die Personaldecke bei den Finanzbehörden ausdünnen will, hieß es von SPÖ und FPÖ.