„Don’t smoke“: Unterschriftensammlung startet

Ärztekammer und Krebshilfe sammeln ab heute bundesweit Unterstützungserklärungen für das Volksbegehren „Don’t smoke“. 8.401 Unterschriften sind zur Durchführung des Volksbegehrens notwendig.

Kein Rauch mehr in Wirtshäusern, Cafes und Bars - das hätte ab Mai 2018 auch in Österreich Realität werden sollen. Doch im Zuge der Koalitionsverhandlungen auf Bundesebene erteilten ÖVP und FPÖ diesem absoluten Rauchverbot in der Gastronomie eine Absage. In abgetrennten Raucherzimmern soll man sich weiterhin eine Zigarette anzünden dürfen. Dafür würden Jugendschutzbestimmungen beim Rauchen verschärft, so die Regierung. Die Gegner des Rauchverbots berufen sich auf Selbstbestimmung, die Freiheit des Einzelnen und befürchten finanzielle Einbußen der Gastronomen.

Raucher Rauchen Sujet

APA / DPA

ÖVP und FPÖ sind gegen ein absolutes Rauchverbot

Ärztekammer und Österreichische Krebshilfe pochen dagegen in erster Linie auf das Gesundheitsargument. Sie sammeln ab heute Donnerstag Unterstützungsunterschriften zur Durchführung des Volksbegehrens „Don’t smoke“. Denn die Fakten sprächen für sich, sagt der Vizepräsident der Ärztekammer Burgenland, Michael Schriefl.

„Jeder fünfte Todesfall mit Tabak assoziiert“

„Zirka ein Drittel der Krebserkrankungen ist durch Zigarettenrauch hervorgerufen. Wir haben pro Jahr 13.000 Todesfälle, die mit Tabakkonsum zusammenhängen. Das sind fast 20 Prozent der Todesfälle in Österreich. Das heißt jeder fünfte Todesfall ist einfach mit Tabak assoziiert. Das ist ein Problem, das zu sehr unter den Tisch gekehrt wird, da kann man nicht genug dagegen machen“, so Schriefl.

Es gehe vor allem um den Schutz der Nichtraucher und Jugendlichen, so Andrea Konrath von der Österreichischen Krebshilfe Burgenland. Ihre Erwartungen für das Volksbegehren: „Wir möchten auf alle Fälle mehr als 100.000 Unterschriften erreichen. Aber jeder einzelne, der unterzeichnet, setzt damit ein Zeichen, dass ihm die Gesundheit wichtig ist“, so Konrath.

Unterschrift auf Gemeindeämtern oder online

Wer das Volksbegehren „Don’t smoke“ unterstützen will, kann auf den Gemeindeämtern oder online per Bürgerkarte oder Handy-Signatur unterschreiben. Im Burgenland unterstützen SPÖ und Grüne das Volksbegehren. Die ÖVP gibt keine Empfehlung ab, Landesparteiobmann Thomas Steiner kündigte aber an, unterschreiben zu wollen. FPÖ und Bündnis Liste Burgenland werden das Volksbegehren nicht unterstützen.

Erfolgreichste Volksbegehren bisher

Das Volksbegehren mit den meisten Unterschriften im Burgenland war das Volksbegehren für die Einführung der 40-Stunden-Woche (1969) mit 47.091 Unterschriften, gefolgt vom Gentechnik-Volksbegehren mit 45.852 Unterschriften (1997) gewesen. Auf Platz drei liegt das Volksbegehren „Sozialstaat“ Österreich mit 40.740 Unterschriften.

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