Wetter 2017: Extrem und stürmisch

Extreme Hitze und extreme Kälte - beides hat das Wetter im Jahr 2017 geprägt. Während man zum Beispiel bei fast minus 18 Grad am 11. Jänner in Lutzmannsburg fror, schmolz man am 3. August bei fast 39 Grad in Eisenstadt dahin.

Es habe relativ viele Stürme gegeben, schwere Gewitter, Frost zu Zeiten, wo man es nicht hatte haben wollen und insgesamt sei das Jahr um ein Grad zu warm gewesen, sagte Alexander Orlik von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG).

Ungewöhnlich kalter Jänner

Von dieser Wärme spürte man Anfang 2017 noch nichts, denn das Jahr begann extrem kalt. Es war so kalt, dass der Neusiedler See zufror und man darauf eislaufen konnte - mehr dazu in Wintertraum auf dem Neusiedler See. Auch im Neufelder See konnten erstmals seit langem wieder Eistauchkurse abgehalten werden - mehr dazu in Hochsaison für Eistaucher im Neufelder See.

Eislaufen Ruster Bucht

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Eislaufen in der Ruster Bucht

Man habe tatsächlich einen ungewöhnlich kalten Jänner im Burgenland erlebt, beeindruckend sei die lange Dauer an Frosttagen gewesen, herausragend seien auch die extrem tiefen Temperaturen gewesen, sagte ORF-Wetter-Experte Markus Wadsak.

Eistaucher

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Eistaucher im Neufelder See

Warmer März machte Bauern Probleme

Anfang Februar gingen die Temperaturen schnell in die Höhe, was dann auch lange Zeit so blieb: Der März war ungewöhnlich warm, fast im gesamten Monat gab es überdurchschnittliche Temperaturen. Darunter litten vor allem die Bauern, die Wintergerste wurde besonders in Mitleidenschaft gezogen.

Forstschäden, Frostschutzberegnung, Blütenfrost

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Manche Bauern konnten ihre Obstkulturen mit Beregnungsanlagen schützen

Die Winzer hatten es im April nicht leicht: Es war der kühlste April seit neun Jahren, der Frost drohte die Weintrauben zu zerstören - mehr dazu in Frost: Schäden noch nicht abschätzbar, Frost: Obstbauern befürchten Ernteausfälle und Hagelversicherung: Zehn Millionen Euro Schaden.

Zweitwärmster Juni der Messgeschichte

Ab Mai war es dann fast durchgehend sehr heiß, der Juni war der zweitwärmste der Messgeschichte. Bereits Ende Juli gab es in Österreich mehr Tage mit 30 Grad als in einem durchschnittlichen Jahr gesamt. Die meisten Tage mit Temperaturen von mindestens 30 Grad gab es zu diesem Zeitpunkt im Burgenland. Im August war es sogar so heiß, dass in einigen Gemeinden im Südburgenland sogar die Wasser-Notversorgung anlief - mehr dazu Versorgungsprobleme bei Trinkwasser.

Wasserversorgung Südburgenland Hydrant

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Das Wasser wurde heuer im August im Südburgenland knapp

46 Hitzetage in Andau

Die Sommerbilanz Ende August bestätigte dann: Es war der drittwärmste Sommer in der Messgeschichte. Die Zahl der heißen Tage war heuer ungewöhnlich hoch, an der Spitze der Hitze-Hitliste lag Andau mit 46 Tagen, an denen es mindestens 30 Grad hatte. Auf so eine Hitze müsse man sich künftig einstellen, sagte Orlik von der ZAMG. Wenn man es vom Langzeitaspekt her betrachte, werde es im Burgenland von Jahr zu Jahr ein wenig wärmer, in den letzten 60 Jahren sei es um etwa 1 bis 1,5 Grad wärmer geworden.

Starkstrommasten von Sturm zerstört

Walter Meidlinger

Im Oktober knickte ein Sturm im Nordburgenland einen Starkstrommasten

Auf häufigere Stürme oder gar Tornados muss man sich allerdings nicht einstellen. Heuer sei in dieser Hinsicht ein extremes Jahr gewesen, meinte Orlik. Besonders herausragend war der Gewittersturm am 10. August oder auch der Sturm Ende Oktober, der mit mehr als 100 km/h über Österreich gefegt ist - mehr dazu in Orkan verwüstet Teile des Burgenlandes und Zahlreiche Sturmeinsätze am Sonntag. Hier gebe es laut Studien ein Auf und Ab, das relativ normal sei und es gebe eben auch Jahre mit mehr Stürmen.

Erster Schnee Winter in Limbach

ORF/Kurt Krenn

Winterliches Limbach

Erster Schnee am 30. November

Der Herbst verlief durchwachsen, im September war es meist zu kühl, der Oktober war dann wiederum einer der 25 wärmsten in der Messgeschichte. Am 30. November gab es den ersten Schnee. Wie es mit dem Winter weitergehen wird, ist unklar, meinte Orlik. Generell sei das Burgenland ein eher schneearmes Bundesland, weil es relativ tief liege.