Wein und Getreide als Exportschlager

Nach einem sehr schwierigen Jahr 2016, ziehen der Agrar- und Weinhandel heuer eine positive Bilanz. Burgenländische Produkte seien im Ausland beliebt, heißt es von der burgenländischen Wirtschaftskammer - besonders heimisches Getreide ebenso wie Wein.

Der Exportanteil im Agrarbereich steigt, bilanzierten die zuständigen Vertreter in der Wirtschaftskammer. Im Jahr 2016, das aufgrund der Wetterkapriolen sehr schwierig war, wurden Waren im Wert von fast zwei Milliarden Euro aus dem Burgenland exportiert. 17,5 Prozent davon entfallen auf den Außenhandel mit Agrarprodukten. Detaillierte Zahlen für das Jahr 2017 liegen noch nicht vor.

Stolz auf burgenländischen Wein

Besonders stolz ist man auf die Entwicklung im Bereich des Weines, sagt Helmuth Renner, Obmann des burgenländischen Weinhandels: „Wir haben eine schöne Struktur, wir haben über 225 Weinhandelsbetriebe im Burgenland, wir haben tolle Qualitäten im Keller und steigende Preise beim Export.“ Man habe sich im Ausland einen guten Ruf erarbeitet, meint Renner. Besonders gefragt ist burgenländischer Wein in der Slowakei, in Deutschland, Ungarn, in der Schweiz und in der Tschechischen Republik.

Jeder 17. Arbeitsplatz im Burgenland hängt mit Wein zusammen, erklärt Agrarlandesrätin Verena Dunst (SPÖ). Rund 12.000 Hektar Weinfläche gibt es im Burgenland, heuer sei die Ernte besonders gut ausgefallen, so Dunst weiter - Weinjahrgang 2017: Gute Qualität und Menge. Burgenländischer Wein soll als Vorbild für andere Agrarprodukte dienen, so die Landesrätin.

Gebäck und Getreide

ORF/S. Varga-Herbst

Burgenländisches Getreide ist besonders in Italien beliebt, in Deutschland und in Polen.

Burgenländisches Getreide beliebt in Italien

Mehr noch als Wein, wird Getreide aus dem Burgenland in die Welt exportiert - besonders beliebt ist es in Italien. 2016 wurde Getreide im Wert von mehr als 81,5 Millionen Euro exportiert. Die Warengruppe liegt damit am sechsten Platz der burgenländischen Exportgüter, noch vor dem Wein, rechnet Hannes Mosonyi, Obmann des burgenländischen Agrarhandels vor. Er vertritt die Interessen von 157 Mitgliedern. Mehr als 156.000 Hektar Ackerland werden im Burgenland bewirtschaftet. Wichtigster Handelspartner im Agrarbereich sei Deutschland, gefolgt von Ungarn, der Schweiz und Russland.

Zu viel importiertes Obst

Auch der Obstbau sei ein wachsender Sektor, sagt Dunst - mehr als 7.000 Tonnen Obst wurden heuer geerntet, fast doppelt so viel wie im Jahr 2016. 213 landwirtschaftliche Betriebe im Burgenland sind in der Obstproduktion tätig. Dunst ortet in diesem Bereich allerdings ein Problem: „Wir importieren zu viel Obst, aus Ländern, wo wir sicher sein können, dass es anders behandelt wird, sicher nicht mit dieser Achtsamkeit im Hinblick auf Herbizide. Ich möchte dieses gespritzte Obst nicht.“

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