Zum Haare schneiden auf die Bank

Immer mehr Banken sperren vor allem kleine Filialen in den burgenländischen Gemeinden zu. In der Regel findet sich ein Nachmieter, der das Geschäft für seine Zwecke adaptiert und es zum Beispiel in einen Frisörsalon umwandelt.

Immer mehr Bankinstitute müssen vor allem Kleinstfilialen im Burgenland schließen, weil sich deren Betreibung wirtschaftlich einfach nicht rentiert. In letzter Zeit war das vor allem im Südburgenland der Fall - mehr dazu in Weitere neun Raiffeisenfilialen schließen.

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Meist erinnern nur noch wenige Relikte an die ehemaligen Bankfilialen

Bankfiliale wird zum Geschäftszentrum

Viele dieser ehemaligen Bankfilialen haben nun einen neuen Pächter oder Besitzer und damit auch einen neuen Verwendungszweck. Wo früher Bankgeschäfte abgewickelt wurden, werden heute zum Beispiel Kunden frisiert, so etwa in der ehemaligen Bank-Filiale in St. Michael (Bezirk Güssing). Dort hat Friseurin und Unternehmerin Manuela Dergovsics aus der ehemaligen Bank ein kleines Geschäftszentrum gemacht.

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Die ehemalige Bank in St. Michael ist jetzt ein Geschäftszentrum

„Ich habe einen neuen Standort gesucht und dieses Objekt hat sich angeboten. Es ist mitten im Ortszentrum. Jetzt haben wir auch schon ein Baubüro und einen Kosmetiksalon dabei. Ein Raum wäre aber noch frei, der würde sich für einen Masseur anbieten, denn da ist die Nachfrage sehr groß“, sagte Dergovsics.

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In Wörterberg ist jetzt das Gemeindeamt in der ehemaligen Bank untergebracht

Zum Gemeindeamt umfunktioniert

Auch in Wörterberg (Bezirk Güssing) wurde die einzige Bankfiliale der kleinen Ortschaft zugesperrt. Dort hat jetzt die Gemeinde das ehemalige Geldinstitut gekauft und adaptiert. Nun ist das Gemeindeamt in dem Gebäude untergebracht.

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Erlagscheine kann man auch heute noch abgeben

Die ehemalige Bank sei sehr wohl als Gemeindeamt tauglich, sagte Bürgermeister Kurt Wagner (SPÖ). Man habe den Schalterbereich neu adaptiert und auch noch eine Überweisungsbox, wo man seine Erlagscheine hineinwerfen könne. Diese würde die Gemeinde dann der Bank zustellen, so Wagner.

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In Stinatz ist aus der ehemaligen Bank ein Reisebüro mit elf Mitarbeitern geworden

Ehemalige Bank wird zum Reisebüro

Auch in der Nachbargemeinde Stinatz gab es bis vor drei Jahren noch eine Bank. Aus dieser wurde mittlerweile ein großes Reisebüro mit ingesamt elf Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen. Man habe früher zwei Filialen in Stinatz gehabt, sagte Ewald Grandits. Als man gehört habe, dass die Bank diese Räumlichkeiten verlasse, habe man sofort überlegt, dass man den Betrieb zusammenlege und damit eine große Dienststelle habe. Mit der Lage mitten im Zentrum sei man absolut zufrieden. An die Bank erinnere im Prinzip nur noch der leere Tresor, so Grandits.

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Das ehemalige Geldinstitut wurde zum Feuerwehrhaus umfunktioniert

Neuer Standort für Feuerwehrhaus

Eine ungewöhnliche Lösung für die leerstehende Bank-Filiale hat man in Weiden bei Rechnitz (Bezirk Oberwart) gefunden. Nach einem Überfall wurde die örtliche Filiale zugesperrt. Die Gemeinde hat das Gebäude erworben und einer neuen Verwendung zugeführt. Jetzt ist dort die Freiwillige Feuerwehr untergebracht.

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In Oberdorf ist aus der Bank ein Bauernladen geworden

Auch in Oberdorf (Bezirk Oberwart) wurde die einzige Bank zugesperrt. Jetzt befindet sich darin ein Bauernladen. Eines haben fast alle geschlossenen Bank-Filialen gemeinsam: Sie liegen meist mitten im Ortszentrum und finden daher in der Regel bald einen neuen Mieter oder Eigentümer.