Jennersdorf: Deutsch schafft Sensation

In Jennersdorf geht das Bürgermeisteramt an JES, die Bürgerliste Jennersdorf. Der bisherige ÖVP-Bürgermeister Bernhard Hirczy musste sich damit seinem Herausforderer Reinhard Deutsch geschlagen geben.

Reinhard Deutsch erreichte 53,23 Prozent der Stimmen. Der bisherige Amtsinhaber Hirczy musste sich mit 46,77 Prozent der Wählerstimmen geschlagen geben - mehr dazu in Die Sieger der Bürgermeister-Stichwahlen. Noch im ersten Wahldurchgang am 1. Oktober hatten 41,38 Prozent der Jennersdorfer Hirczy ihre Stimme gegeben. Reinhard Deutsch kam damals nur auf 25,97 Prozent.

Erstmals Listenbürgermeister

Mit dem Wahlsieg am Sonntag gelang Deutsch, der bei der Stichwahl auch von Rot und Blau unterstützt wurde, eine absolute Sensation, denn in den vergangenen Jahrzehnten war der Bezirkshauptstadt immer fest in den Händen der ÖVP - mehr dazu auch in Bürgermeister-Stichwahl in 19 Gemeinden. Nun gibt es erstmals einen Listenbürgermeister.

Reinhard Deutsch

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Reinhard Deutsch

Nach dem großartigen Ergebnis bei den Gemeinderatswahlen, habe man schon ganz gezielt auf das Bürgermeisteramt hingearbeitet, sagte Deutsch in einer ersten Reaktion. Es sei natürlich ein toller Erfolg. Er wolle die Stadtgemeinde - in erster Linie auf wirtschaftlicher und finanzieller Basis - zukunftsfähig gestalten.

„Sachpolitik statt Parteipolitik“

Reinhard Deutsch ist Obmann der Wirtschaftskammer Regionalstelle Jennersdorf, er kommt also an sich von der ÖVP - mehr dazu in Ex-VPler macht ÖVP Jennersdorf zu schaffen. Er kritisierte im Wahlkampf vor allem, dass es kein vernünftiges Wirtschafskonzept gäbe und man in der Stadt große Verkehrsprobleme habe. Das Motto der Bürgerliste lautet „Sachpolitik statt Parteipolitik“. Mit dem Bündnis Liste Burgenland habe die Bürgerliste Jennersdorf nichts zu tun, betonte Deutsch.

Bernhard Hirczy

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Wahlverlierer Bernhard Hirczy

Hirczy: Überraschende Niederlage

Die Niederlage sei überraschend, sagte der bisherige Jennersdorfer Bürgermeister Bernhard Hirczy. Die vergangene zehn Jahre auf dem Weg zum Bürgermeister seien für ihn sehr interessant gewesen. „Es wollte diesmal nicht sein und ich werde das zur Kenntnis nehmen, wünsche natürlich auch meinem Nachfolger Reinhard Deutsch alles Gute und er soll auf unsere Stadt gut aufpassen, denn schlussendlich weiß ich, was es heißt, 70 bis 80 Stunden die Woche für die Stadt zu arbeiten“, so Hircy.

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