Niessl: SPÖ soll mit allen Parteien sprechen

Die Bundes-SPÖ hat am Montag beschlossen mit allen Parteien Gespräche über eine Koalition zu führen. Die SPÖ Burgenland unterstützt dieses Ansinnen, kritische Stimmen gab es bei der Vorstandssitzung in Eisenstadt nicht.

Beim SPÖ-Wahlkampf habe es Pannen gegeben, aber Bundeskanzler Christian Kern habe persönlich einen sehr guten Wahlkampf geführt - so fasste SPÖ-Landesparteivorsitzender, Landeshauptmann Hans Niessl die Analyse der SPÖ-Burgenland am Montag zusammen.

Kern habe „voll und ganz“ das Vertrauen des Burgenlandes und er soll mit allen Parteien Gespräche führen, so Niessl. „Ich glaube es ist unbedingt notwendig, dass der Bundesparteivorsitzende in dieser Situation große Freiheiten hat und entscheiden kann mit wem er redet, mit wem er diese Gespräche führt und welche Inhalte er artikuliert“, so Niessl.

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Zum Wahlergebnis im Burgenland sagte Niessl, dass er sich natürlich ein besseres Ergebnis erwartet hätte. „Aber wir sind immerhin über 30 Prozent. Es gibt nur zwei Parteien der Sozialdemokratie in Österreich, die mehr als 30 Prozent haben, nämlich Wien und das Burgenland“, so Niessl. In jedem Fall gebe es „Luft nach oben“.

„Wähler unterscheiden“

Darauf angesprochen, dass die SPÖ in seiner Heimatgemeinde Frauenkirchen (Bezirk Neusiedl am See) zehn Prozent verloren habe, meinte Niessl: „In Frauenkirchen geht es darum, dass die besten Ergebnisse immer bei den Landtagswahlen gemacht werden. Da habe ich, wo ich quasi Spitzenkandidat bin 61 Prozent, also eines der besten Wahlergebnisse im Bezirk Neusiedl“. Die Wahlen seien individuell zu sehen. Die Wählerinnen und Wähler unterscheiden, ob es um Landtags-, Gemeinderats- oder Nationalratswahlen gehe, so Niessl.

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Helmut Bieler, Hans Niessl, Christian Dax, Astrid Eisenkopf

Noch vor Niessls Stellungsnahme äußerte sich Landesgeschäftsführer Christian Dax Montagvormittag selbstkritisch über den SPÖ-Wahlkampf. „Dass der Wahlkampf der SPÖ nicht der Beste in der Geschichte der SPÖ war, ist kein Geheimnis. Wir können nur daraus lernen und wir wissen, was wir das nächste Mal besser machen werden“, sagte Dax.

Dass die rot-blaue Landesregierung im Burgenland der FPÖ einen Aufwind gegeben hat, glaubt Dax nicht. „Das kann ich mir nicht vorstellen. Wenn man sich die Ergebnisse in ganz Österreich anschaut, dann muss man zu einem anderen Schluss kommen. Wir haben sehr viel an die FPÖ verloren und bei uns im Burgenland war von den Grünen nicht viel zu holen für die SPÖ“, sagte Dax.

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