Kinderkarenz: Schnellerer Wiedereinstieg

Die AK hat eine Studie über die Auswirkungen der Kinderkarenz von Frauen und Männern auf den Wiedereinstieg ins Berufsleben gemacht. Demnach beginnen Frauen wieder früher zu arbeiten und mehr Väter beziehen Kinderbetreuungsgeld.

Für die Studie der Arbeiterkammer wurden österreichweit alle Personen erfasst, die zwischen 2006 und 2014 Kinderbetreuungsgeld bezogen hatten. Im Burgenland waren das laut AK-Präsident Gerhard Michalitsch rund 22.000 Frauen und Männer.

Frauen gehen um vier Monate früher arbeiten

Vergleicht man die Zahlen von 2006 bis 2012, dann zeigt sich, dass Frauen im Burgenland, die gut in das Erwerbsleben integriert waren, früher ins Berufsleben zurückkehren: konkret um vier Monate früher als im Jahr 2006.

Gerhard Michalitsch und Gabi Tremmel-Yakali

ORF

Gerhard Michalitsch und Gabi Tremmel-Yakali

Das sei wichtig, weil einerseits der Kündigungsschutz bei der arbeitsrechtlichen Karenz mit dem zweiten Geburtstag des Kindes ende, sagte AK-Frauenreferentin Gabi Tremmel-Yakali. Andererseits wisse man, dass lange Berufsunterbrechungen die Wiedereinstiegschancen von Frauen massiv beeinträchtigten.

Kürzere Kinderauszeiten der Väter

Der zweite Trend ist die steigende Väterbeteiligung: Immer mehr Männer beziehen Kinderbetreuungsgeld. Im Burgenland waren es 2006 89 Bezieher - 2014 schon 180 oder 12 Prozent. Österreichweit waren es 18 Prozent der Männer. Die Dauer der Kinderauszeit bei Vätern ist aber zurückgegangen: Sie blieben immer kürzer daheim. Eine Teilung der Karenz erleichtere den Frauen den Wiedereinstieg ins Berufsleben, so Tremmel-Yakali.

Die AK Burgenland sieht hier noch Handlungsbedarf und fordert einen Rechtsanspruch auf den bezahlten Papamonat, den Ausbau der Kinderbetreuung und die Unterstützung der jeweiligen Betriebe beim Wiedereinstieg der Eltern.

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