Bessere Qualität bei 24-Stunden-Betreuung

Das Burgenland will die Qualität im Bereich der 24-Stunden-Pflege steigern. Die Landesförderung für die Betreuung soll künftig an eine Zertifizierung gebunden werden. Derzeit gebe es in dem Bereich keine einheitlichen Qualitätsstandards.

Mittels Zertifizierung soll gesichert werden, dass die von den Agenturen vermittelten Pflegerinnen - es sind überwiegend Frauen - über die entsprechende Ausbildung verfügen, erklärte Soziallandesrat Norbert Darabos (SPÖ) am Mittwoch. Dies soll idealerweise mit einem Landesgütesiegel gewährleistet werden, so Darabos. Man sei derzeit dabei, die Qualitätskriterien festzulegen. Die Umsetzung soll im kommenden Jahr erfolgen.

Herausforderung: Abschaffung des Pflegeregresses

Die Abschaffung des Pflegeregresses mit Anfang 2018 stelle das Land vor Herausforderungen. Einerseits komme es zu einem Wegfall an Einnahmen, andererseits würden mehr Altenwohn- und Pflegeheimplätze benötigt. Er rechne mit rund 250 neuen Heimplätzen pro Jahr. Auch der Druck auf die 24-Stunden-Betreuung werde wachsen. Darabos kündigte in dem Zusammenhang eine zusätzliche Förderung des Landes für die 24-Stunden-Pflege ab 2018 an.

2.000 benötigen 24-Stunden-Betreuung

Im Burgenland gibt es derzeit 36 Agenturen, welche 3.660 selbstständige Personenbetreuerinnen vermitteln. Der Aufwand für das Land beträgt 3,5 Millionen Euro. Von den rund 18.600 Pflegegeldbeziehern im Burgenland befinden sich rund 2.000 in der 24-Stunden-Betreuung.

ÖVP fordert attraktivere Pflegeausbildung

Die ÖVP fordert unterdessen, dass die Pflegeausbildung für junge Menschen attraktiver wird. Angedacht sei ein modulares Ausbildungsprogramm für Pflegeberufe, das nahtlos an das Ende der Ausbildungspflicht anschließt, sagte Landtagsabgeordneter Patrik Fazekas.