Mexiko: Burgenländer zu Erdbeben

Mexiko ist in der Nacht von einem schweren Erdbeben der Stärke 8,4 erschüttert worden. Dort lebt der gebürtige Eisenstädter Volker Müller. ORF-Redakteurin Sabine Lentsch hat am Telefon mit ihm über die Lage gesprochen.

Nach ersten Berichten gibt es mindestens fünf Tote und schwere Schäden. Auch eine Tsunami-Warnung für die Küste ist ausgegeben worden. Das Beben ereignete sich im Pazifik vor der Küste des Bundesstaates Chiapas, war aber bis Mexiko-Stadt zu spüren.

Volker Müller lebt mit seiner Familie seit fünf Jahren in Mexiko-Stadt. In der Nacht auf Freitag schlug das Vorwarnsystem, das in Mexiko üblich ist, an. „Das wurde 30 Sekunden vor dem eigentlichen Beben angezeigt. Also haben wir die Kinder genommen und sind aus dem Haus gelaufen“, so Müller.

Landkarte von Mexiko

Grafik: APA/ORF.at

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„Man lebt mit den Erschütterungen“

Die Familie konnte unverletzt aus dem Haus flüchten. Vor dem Haus hatten sich schon hunderte Menschen versammelt, die ebenfalls aus ihren Wohnungen gelaufen waren, um in Sicherheit zu gelangen. Es war mit Stärke 8,4 auf der Richterskala ein heftiges Beben, erzählte der 46-Jährige.

„Bei 8,4 beginnt es dann doch ordentlich zu schwanken, wenn man im vierten Stock ist. Im Stiegenhaus muss man sich dann schon gut anhalten, damit man hinuntergehen kann. Das gute in Mexiko ist, dass nach dem Beben 1985 alle Gebäude erdbebensicher gebaut wurden“, so Müller.

Schwere Schäden an der Küste

In Mexiko habe nahezu jeder eine Handy-App mit Erdbeben-Vorwarnungen. Man lebe einfach mit den mehr oder weniger heftigen Erschütterungen, sagte der Eisenstädter. „Man wird es gewöhnt. Es sind doch viele Leute auf der Straße, die nach einem Beben weitergehen etwas trinken. Man kann ohnehin nichts dagegen tun“, so Müller. Dort, wo die vierköpfige burgenländisch-mexikanische Familie lebt, ist nahezu nichts passiert. An der Küste hingegen gibt es Tote und schwere Schäden.