Zollfahnder aus Leidenschaft

Der Schandorfer Bernhard Herics koordiniert seit kurzem vom Finanzministerium aus die Zollbeamten in ganz Österreich. Dabei kommt ihm seine jahrelange Erfahrung als Zollfahnder am Flughafen Wien-Schwechat zugute.

Der Arbeitsplatz von Bernhard Herics kann einem kleinen Museum Konkurrenz machen: Der Südburgenländer hat wohl schon alles in den Händen gehabt, was sich schmuggeln lässt - ob Tigerfell, Elfenbeinschnitzerei oder illegales Potenzmittel.

Vom Zoll beschlagnahmtes Elfenbein

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Beschlagnahmtes Elfenbein

Faszination der Jagd

Herics kam eher zufällig zum Zoll, ein älterer Kollege habe ihn damals zuhause im Gasthaus angesprochen und darauf hingewiesen, dass beim Zoll Leute aufgenommen würden. Einen Monat später habe er beim Zoll angefangen. In dem neuen Beruf packte Herics das Jagdfieber: „Die Faszination ist die, dass man eigentlich immer auf der Jagd ist, immer nach etwas Neuem trachtet.“ Den Beruf könne man eigentlich gar nicht erlernen, sondern er sei zum Teil auch Berufung und man müsse eine gewisse Neugierde an den Tag legen.

Bernhard Herics

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Bernhard Herics in seinem Büro

Vernetzung der Zollbeamten

Diese Neugierde trieb Herics vom Flughafen Schwechat ins Finanzministerium. Dort besteht ein Großteil seiner Tätigkeit in der Vernetzung der österreichischen Zollbeamten, die Telefonate dafür führt er gerne auch auf der Dachterrasse. Herics nimmt an zahlreichen nationalen und internationalen Sitzungen teil und kümmert sich um interne Richtlinien und Erlässe.

Bernhard Herics

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Herics zuhause in Schandorf

Entspannung findet der Zollfahnder zuhause in Schandorf, wo er in der Landwirtschaft mithilft. Egal ob Weizenernte, Bodenauflockerung oder Zuckerrübenernte - er mache das alles leidenschaftlich gerne, so Herics.

Begeisterter Burgenlandkroate

Das Erbe der Burgenlandkroaten liegt dem Schandorfer sehr am Herzen. Doch er sehe die Situation in seiner Heimatgemeinde ein wenig kritisch, da immer weniger Einwohner Burgenlandkroatisch sprechen. Auch die Politik müsse danach trachten, dass Burgenlandkroatisch nicht ganz verloren gehe, so Herics. Sein eigenes Beispiel zeige, dass man auch im Beruf profitieren könne, wenn man eine zweite Muttersprache habe.