Orkan: Bauern müssen Saison beenden

Viele der Sturmschäden der vergangenen Woche sind inzwischen wieder behoben. Das extreme Ausmaß des Schadens ist immer noch im Seewinkel zu sehen, dort wurden zahlreiche Folientunnel komplett zerstört.

Während in weiten Teilen des Burgenlandes die Aufräumarbeiten nach dem Sturm schon beendet wurden - mehr dazu in Orkan verwüstet Teile des Burgenlandes und Unwetter: Einsätze bis Freitagabend, ist das Bild, das sich einem im Seewinkel zeigt noch verheerend: zerrissene Folien, geknickte Eisenstangen, zerfetzte Paprikastauden. Auch die 24 Folientunnel vom Gemüseproduzenten Hans Leurer in Wallern, insgesamt so groß wie zwei Fußballfelder, sind schwer beschädigt worden.

Zerstörte Folientunnel im Seewinkel nach Orkan und Unwetter

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Paprika und Paradeiser, die schon reif sind, werden geerntet

Auf 15 Jahre gerechnet, nach drei Monaten zerstört

Die Paprika und Paradeiser, die jetzt schon reif sind, werden geerntet. Die restliche Ernte für heuer ist verloren. Die Schadenssumme bei Herrn Leurer beträgt rund 100.000 Euro. „Wir haben einen Ernteverlust, Plastik, Gerüst, der ganze Aufbau - das ist eine neue Anlage, die ist heuer erst entstanden. Ich habe das für die nächsten zehn bis 15 Jahre gerechnet und nach drei Monaten ist es zerstört“, so Leurer. Vom Arbeitsaufwand für die Rekonstruktion - die Arbeitsstunden, um die zerstörten Trümmer wegzuräumen - möchte Leurer gar nicht reden.

Zerstörte Folientunnel im Seewinkel nach Orkan und Unwetter

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Der Sturm hinterließ ein Bild der Verwüstung

Arbeiter müssen möglicherweise gekündigt werden

Für Leurer sei die heurige Saison praktisch vorbei. Er müsse sogar überlegen, seine Erntearbeiter zu kündigen. Mit so einem Sturm habe natürlich niemand gerechnet, liege der letzte doch mehrere Jahrzehnte zurück.

Zerstörte Folientunnel im Seewinkel nach Orkan und Unwetter

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Der Orkan hat nicht lange gedauert, aber in kurzer Zeit die Tunnel zerstört

Zehn Minuten mit voller Kraft

Gemüsebauer Roman Deutsch in Wallern steht ebenso mit zerstörten Folientunnel da. Der Sturm hat seine Folientunnel plattgedrückt: „Wie man auch beim Nachbarfolientunnel sieht, muss es eine Windhose gewesen sein, die doch sehr erheblich von der Seite gedrückt hat.“ Seiner Abschätzung nach habe es nicht länger als zehn Minuten gedauert. Hätte es länger gedauert, würde man in Wallern gar keinen Folientunnel mehr sehen, so Deutsch.

Die Betreiber der Folientunnel sind für solche Fälle nur zum Teil versichert. Ein kompletter Schutz wäre zu teuer. Sie hoffen jetzt auf Unterstützung durch die Landwirtschaftskammer.

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