Arbeiten trotz Hitze

Bei den derzeitigen Temperaturen mag so mancher Arbeitnehmer von „Hitzeferien“ träumen. Allerdings ein Gesetz, das das Arbeiten ab einer gewissen Temperatur verbietet, existiere nicht, heißt es von der Arbeiterkammer (AK).

Zum Thema „Arbeiten bei Hitze“ gebe es jede Menge Regelungen, aber keine Temperatur-Obergrenze - weder fürs Arbeiten im Freien noch fürs Arbeiten drinnen, so Helmut Steiger von der Arbeiterkammer Burgenland. „Man kann dann nur an die Vernunft des Dienstgebers appellieren und darauf verweisen, dass bei so hohen Temperaturen natürlich die Arbeitsleistung stark eingeschränkt ist und es unter Umständen sinnvoller wäre, die Arbeit an solchen Tagen ruhen zu lassen“, meint Steiger.

Die heißesten Arbeitsplätze

ORF-Burgenland-Reporter hat sich auf die Suche nach den heißesten Arbeitsplätzen gemacht.

Für das Baugewerbe gibt es eigene Vorschriften. Dort steht laut AK den Mitarbeitern ab 35 Grad ein sogenanntes „Schlechtwetter-Entschädigungsentgelt“ zu. Außerdem sind Unternehmen verpflichtet, Maßnahmen gegen Überhitzung zu ergreifen. Dazu gehört etwa das Verteilen von Sonnencremes, Kopfbedeckungen und Getränken.

Keine Klimaanlagenpflicht

Schutzbestimmungen gebe es auch für Büromitarbeiter, sagt Steiger: „Wenn die Arbeit körperlich nicht allzu anstrengend ist, sollte die Raumtemperatur zwischen 19 und 25 Grad betragen. Aber auch hier gibt es keine gesetzliche Verpflichtung, Klimaanlagen zu installieren. Sehr wohl ist der Dienstgeber aber verpflichtet, zu versuchen, die Raumtemperatur unter 25 Grad zu bekommen“.

Laut AK halten die meisten Unternehmen die Bestimmungen auch ein. Beschwerden von Mitarbeitern, die unter Hitze am Arbeitsplatz leiden, treffen bei der Arbeiterkammer selten ein. Erheblich mehr Probleme gäbe es im Winter: Da sorgen - ganz im Gegenteil - zu schlecht geheizte Büros für Ärger.

„Hitzetelefon“ gibt Tipps

Für all jene, denen die Hitze gesundheitliche Probleme bereitet, hat das Gesundheitsministerium ein „Hitzetelefon“ eingerichtet, dort gibt es kostenlos praktische Tipps und Ratschläge. „Insbesondere Säuglinge und Kleinkinder, ältere pflegebedürftige Menschen und Personen mit einer chronischen Grunderkrankung wie beispielsweise Herz Kreislauf Beschwerden können bei dieser tropischen Wetterlage betroffen sein“, sagt Gesundheitslandesrat Norbert Darabos (SPÖ).

Das „Hitzetelefon“ ist während der Hitzewelle erreichbar unter:

050 555 555

  • Montag bis Freitag von 6.00 Uhr bis 22.00 Uhr
  • Samstag von 8.00 Uhr bis 20.00 Uhr
  • Sonntag von 8.00 Uhr bis 18.00 Uhr

Die Hitzewelle wird laut Prognose die ganze Woche andauern, am Freitag werden bis zu 39 Grad erwartet - mehr dazu in wetter.ORF.at.