„smavin“: Intelligente Weingärten

Im Vorjahr hat der Spätfrost im Frühjahr massive Schäden in der heimischen Landwirtschaft angerichtet. Vier Jungunternehmer aus dem Bezirk Mattersburg wollen mit ihrer Geschäftsidee „smavin“ den Winzern unter anderem den Kampf gegen den Spätfrost erleichtern.

Laut Erhebungen der Landwirtschaftskammer belaufen sich die Frostschäden heuer auf bis zu 150 Millionen Euro. Neben dem Obst- und Gemüseanbau waren auch rund 45 Prozent der heimischen Weinbauflächen betroffen. Ein Start-Up-Projekt aus dem Bezirk Mattersburg will diesen Kampf in Zukunft einfacher machen. „Smart Vineyards“ - kurz „smavin“ - also intelligente Weingärten, nennen sie ihr Unternehmen.

Es ist eine Art vernetzte Wetterstation für den Weingarten. „Es sind intelligente Sensoren für den Weinbau. Das Produkt soll den Winzern den Arbeitsalltag erleichtern, mehr Informationen aus dem Weingarten zum Winzer bringen, Kosten sparen, Spritzmittel reduzieren und vieles mehr“, so „smavin“-Gründer Michal Lagan.

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Der Sensor liefert wetterrelevante Daten für Winzer direkt aus dem Weingarten

Sensoren sammeln wetterrelevante Daten

Die Sensoren sammeln wetterrelevante Daten wie etwa Niederschlag, Temperatur oder Luftfeuchtigkeit, die dann in Echtzeit per App abgerufen werden können. So lassen sich auch Vorhersagen über bestimmte Pflanzenkrankheiten treffen. Bis zu 50 Sensoren im Umkreis von fünf Kilometern können mit einer Basisstation kombiniert werden.

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Die Sensoren werden mit dem Handy in das Netzwerk eingeloggt

„Wir bauen quasi ein Netzwerk auf - man kann es sich wie ein Wlan-Netzwerk vorstellen. Die Winzer können die Sensoren ganz einfach, wie sie es von zu Hause her kennen mit dem Handy in das Netzwerk einloggen und schon funktioniert das. Das Ganze hat den Vorteil, dass der Winzer die Sensoren auch beliebig in diesem Radius verschieben kann. Das heißt, heute hängt der Sensor an dieser Rebe und zwei Wochen später hängt er zwei Reben weiter - da ist der Winzer flexibel“, so Lagan.

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Derzeit wird „smavin“ in einem Testweingarten in Mattersburg getestet

Start-up-Preis gewonnen

Obwohl das Projekt derzeit noch in der Entwicklungsphase steckt, hat „smavin“ bereits einen Start-Up-Preis gewonnen. Ab Herbst sollen die Sensoren dann im sogenannten „Green Lab“, einem Testweingarten in Mattersburg, im Winzeralltag erprobt werden. „Hier werden unsere Sensoren dann auch wirklich auf Funktionalität getestet: Wie funktioniert es im Weingarten mit der Montage, wie schaut es mit Spritzen aus oder wie verhalten sich die Sensoren, wenn Spritzmittel angebracht werden. Das ist auch unser Test, damit die Winzer funktionierende Produkte haben“, erklärte Lagan.

Das Einstiegspaket mit einer Basisstation und Sim-Karte sowie fünf bis sechs Sensoren soll rund 1.500 Euro kosten. Für jeden weiteren Sensor müssen die Winzer, je nach Sensorart, mit Kosten zwischen 150 und 250 Euro rechnen. „smavin“, die intelligente Wetterstation für den Weingarten, soll ab Februar oder März 2018 in den Verkauf gehen.

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