Tourismus: Personalmangel großes Problem

In Oberpullendorf lud der SPÖ-Klub im Zuge seiner Gesprächsreihe „Miteinander Reden“ heimische Touristiker zum gemeinsamen Dialog ein. Die meinten unter anderem, dass der Personalmangel ein großes Problem sei.

Das Jahr 2016 brachte, neben einer Neustrukturierung der Tourismusverbandsstrukturen, auch einen neuen Nächtigungsrekord im Burgenland - mehr dazu in Rekordwerte bei Nächtigungen und Ankünften und Winter: Mehr Gäste - mehr Nächtigungen.

Minus bei Übernachtungen

Aufgrund der gefährlichen Sicherheitslage in vielen Ländern, machten die Österreicher ihren Urlaub lieber im eigenen Land. Das habe sich mittlerweile wieder etwas geändert und das spiegle sich zum Teil auch in den Ankunfts- und Nächtigungszahlen wieder, sagte SPÖ-Tourismussprecher Christian Illedits. „Wir wissen, dass wir nicht die größte Zufriedenheit mit unseren Ankünften und Nächtigungen verzeichnen können, schlussendlich aber doch keine allzu negative Bilanz für dieses erste Halbjahr 2017 feststellen dürfen“, so Illedits.

Es zeigen sich Unterschiede in den Regionen Mittelburgenland und in der Region Rosalia-Neufelder Seenplatte, wo die Statistik schlechter sei, erklärt Illedits. Bei den Übernachtungen sei in beiden Regionen im ersten Halbjahr ein Minus zu verzeichnen. In beiden Regionen habe man von Jänner bis Mai 65.000 Ankünfte und rund 180.000 Nächtigungen verzeichnen können, so Illedits.

Miteinander reden in Oberpullendorf

ORF/Mario Kanitsch

Die Mitglieder des SPÖ-Klubs sprachen mit Touristikern über ihre Probleme

Wettbewerb wird härter

Es werde schwieriger im Wettbewerb zu bestehen, dennoch könne man aber sogar mit vergleichbaren, teils größeren Regionen, etwa Hessen (Deutschland) oder Flandern (Belgien) mithalten, so Illedits. Man biete ein qualitativ hochwertiges Angebot. SPÖ-Gemeindensprecherin und Bürgermeisterin von Steinberg-Dörfl (Bezirk Oberpullendorf) Klaudia Friedl verwies darauf, dass die Entwicklung des heimischen Tourismus in den vergangenen Jahrzehnten enorm gewesen sei.

Es gebe hervorragende Angebote im Burgenland. Auch in den kleineren Gemeinden gebe es Strategien, um die Ankünfte und Nächtigungen zu steigern, diese müsse man weiter forcieren, um so auch mehr Arbeitsplätze vor Ort zu schaffen, so Friedl. Damit könne man auch dem Problem der Abwanderung entgegenwirken. Sie lade alle Bürgermeisterinnen und Bürgermeister dazu ein.

„Das Schreckgespenst zurückdrängen“

Ein Problem der Tourismusbranche in ganz Österreich sei der Personalmangel. „Viele haben schon Ideen, sie sagen, dass wir bei der schulischen Ausbildung beginnen müssen. Ich glaube, dass wir die Experten viel mehr bei den jungen Leuten, damit dieses Schreckgespenst im Tourisms ‚viel arbeiten, wenig verdienen‘ zurückgedrängt wird“, so Illedits.

Der Tourismussprecher erinnerte auch daran, dass noch genügend Fördergelder für die Tourismusbranche bereitstehen würden und, dass die Abwicklung von ebensolchen Anträgen in den kommenden Jahren einfacher gemacht werden soll.

ÖVP: Investitionen bislang ausgeblieben

Seitens der ÖVP gab es am Dienstag Kritik rund um die angekündigten Investitionen in die Therme Lutzmannsburg-Frankenau (Bezirk Oberpullendorf). Im April habe der zuständige Tourismuslandesrat Alexander Petschnig (FPÖ) angekündigt Investitionen in der Höhe von bis zu Millionen Euro tätigen zu wollen. Pläne dazu seien für das erste Halbjahr 2017 angekündigt worden. Bis jetzt gebe es aber noch keine konkreten Vorstellungen in Sachen Aus- und Umbau der Therme, sondern nur Ankündigungen, sagte ÖVP-Bezirksparteiobmann und Regionalsprecher Nikolaus Berlakovich.