Der Ahnenforscher von St. Georgen

Die Frage nach den Ahnen interessiert viele Leute. Robert Hahnekamp aus dem Eisenstädter Stadteil St. Georgen hat sich den ganzen Ort für seine historische Wurzelsuche vorgenommen. Er will ein möglichst vollständiges Ahnenarchiv hinterlassen.

Robert Hahnekamp ist unentwegt den Ahnen von St. Georgen auf der Spur. Er fahndet auch auf dem Eisenstädter Stadtfriedhof nach verschollenen Vorfahren. „Ich suche hier nach Namen, wo ich keine Daten habe, denn Geburtsdaten habe ich meist, aber die Sterbedaten fehlen mir. So kann ich dann die Familien zuordnen“, erklärte Hahnekamp.

Die gebürtigen St. Georgener blieben eben nicht alle daheim. Viele starben auch anderswo. Neben dem Fotoapparat führt Robert Hahnekamp immer ein Notizbuch mit sich. So ist er überall und jederzeit zur Spurensicherung bereit. Seit 13 Jahren schon sitzt er - nach einem unglücklichen Sturz vom Kirschenbaum - im Rollstuhl. Das hält ihn nicht davon ab, die verschwundenen St. Georgener zu verfolgen.

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Robert Hahnekamp sucht im Eisenstädter Stadtfriedhof nach Vorfahren

Chronist von St. Georgen

Robert Hahnekamp ist der Chronist seines Heimatsortes. St. Georgen ist seit 1970 ein Ortsteil von Eisenstadt. Viele „Schurldorfer“, wie sie scherzhaft genannt werden, sehen sich aber immer noch als eigene Gemeinschaft. Ihren Stamm bis nahe an die Wurzeln möchte Robert Hahnekamp ergründen.

In seinem Wohnhaus in St. Georgen richtete er sein ganz persönliches Ahnenforschungsinstitut ein. Mithilfe eines speziellen Computerprogramms erstellt er die Ahnentafel des ganzen Ortes. Er begann natürlich mit seiner eigenen Familie. Die männlichen Familienmitglieder werden im Stammbaum in blauer Farbe markiert, die weiblichen mit roter Farbe.

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Robert Hahnekamp in seinem Arbeitszimmer in St. Georgen

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Mit Hilfe eines Computerprogrammes erstellt Robert Hahnekamp die Ahnentafel

Kirchenbücher waren große Hilfe

Bis etwa ins Jahr 1730 reicht seine Ahnenforschung bereits zurück. Die Kirchenbücher der Pfarre St. Georgen waren ihm dabei eine große Hilfe. „Hier hat zum Beispiel am 30. Jänner ein Josephus Kladler eine Anna Leeb geheiratet. Ich habe hier schon 15.800 Personen. Hier schaue ich immer, weil immer neue nachkommen. Von den 15.800 habe ich 5.900 Bilder“, so Hahnekamp.

Um an die Porträts der einstigen St. Georgner zu kommen, analysiert Robert Hahnekamp jedes alte Gruppenfoto, das ihm in die Hände kommt. Die alten Leute, die noch leben, konnten ihm schon so machen identifizieren.

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Wenn die Personen auf einem Foto identifiziert wurden, wird das Foto eingescannt

Endlose Ahnenforschung

Wenn eine Person eindeutig identifiziert wurde, wurde das Foto gescannt, ausgeschnitten und in die Ahnentafel eingefügt und so wächst das „historische Facebook der Schurldorfer“. Im Internet ist es übrigens nicht zu finden, aus Datenschutzgründen. Zugleich ist Robert Hahnekamp aber auch emsig bemüht, seine Chronik auf aktuellem Stand zu halten. Möglichst jedes neue Zweiglein des Stammbaums wird registriert.

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Alte Fotos

„Ahnenforschung hört nie auf, weil es immer Geburten gibt. Ich versuche alles immer auf den letzten Stand zu bringen und den Zusammenhang herzustellen“, so Hahnekamp. So hört die Arbeit eben nie auf.