Burgenländer fleißige Altglas-Sammler

Seit 40 Jahren wird in Österreich Altglas gesammelt. Im Jahr 2016 wurden insgesamt 235.700 Tonnen gesammelt, im Burgenland rund 10.100 Tonnen. Dieses Ergebnis liegt deutlich über dem Österreich-Schnitt.

Altglas kommt zu 100 Prozent in der Glasindustrie zum Einsatz. Das bringt vielfachen Benefit: Die Industrie spart Primärrohstoffe und Energie, regionale Arbeitsplätze in der Recyclingbranche sind gesichert. Darüber hinaus wird ein wertvoller Beitrag zu Umwelt- und Klimaschutz geleistet.

„Wenn Glas wirklich sorgfältig gesammelt wird, kann man es unendlich oft einschmelzen und daraus können wieder viele Flaschen geformt werden“, erklärt erklärt Monika Piber von der Austria Glas Recycling GmbH.

Historische Aufnahme von Altglassammlung

Austria Recycling

Historische Aufnahme der Altglassammlung

1977 Sammlung begonnen

Ursprünglich begann man vor 40 Jahren Altglas zu sammeln, weil es den Glaswerken in der Nachkriegszeit an Rohstoff mangelte. Auf der anderen Seite gab es in den Haushalten Glas, das wollte man nutzen, erzählt Piber. Man habe im Umfeld der Glaswerke begonnen Altglassammlungen zu initiieren, das habe sich dann aufgrund des Erfolgs rasch ausgeweitet.

Die Austria Glas Recycling Gmbh. ist eine Tochterfirma der Altstoff Recycling Austria (ARA). Derzeit werden zirka zehn Mitarbeiter beschäftigt. Das Non-Profit-Unternehmen organisiert seit 1977 die Altglassammlung für Österreich.

Ab da ging die Entwicklung stetig voran. Laut Aufzeichnung wurden im Jahr 1978 29.200 Tonnen Altglas in Österreich gesammelt, heute ist es fast das Achtfache.

Die Burgenländer waren dabei schon immer fleißige Sammler. „Das hat schon lange Tradition“, lächelt Piber. 2016 wurden im Burgenland insgesamt rund 10.100 Tonnen Altglas gesammelt, pro Kopf sind das fast 30 Kilogramm.

Altglas

Austria Glas Recycling

Das Altglas wird in zwei getrennten Kammern im Lkw transportiert

Enge Zusammenarbeit mit Kommunen

Es sei unerlässlich, dass man eng mit den Kommunen zusammenarbeite, so Piber. „Das Eine ist: was wünschen sich die Konsumenten - die wollen die Altglassammlung nicht direkt vor dem Fenster haben, wollen aber auch nicht weit gehen. Auf der anderen Seite: was ist ökonomisch möglich und was ist logistisch sinnvoll? Also die Lkw, die die Altglasbehälter entleeren und das Altglas zu den Glaswerken führen, sollten keine unnötigen Umwege fahren“, erklärt Piber.

Die Touren der Altglas-Lkw enden bei großen Glaswerken, von denen es drei in Österreich gibt: in Köflach (Steiermark), Pöchlarn (Niederösterreich) und Kremsmünster (Oberösterreich). Dort wird das Glas nach sorgfältiger Vorbereitung bei einer Temperatur von 1.600 Grad erhitzt und schließlich zu neuen Glasbehältnissen weiterverarbeitet.

Ausgefeiltes Vertragssystem

Mit den Kommunen wird ausgehandelt, wie viele Container es in den Ortschaften gibt, wo sie positioniert sind und wie oft sie gereinigt werden. Dafür gibt es Geld. Mit privaten - und in größeren Städten oft auch kommunale - Entsorgungsunternehmen hat die Austria Glas Recycling GmbH. ebenfalls Verträge.

„Es ist eine ausgefeilte und über die Jahre immer spezifiziertere Vertragsstruktur, mit der in Österreich die Altglassammlung gut funktioniert. In puncto Recyclingquote gehören wir zu den Top-Nationen weltweit“, so Piber.

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