Frankenau: Ostergrab aus Papier und Glas
Es wird nur an zwei Tagen im Jahr verwendet und ist in den meisten Fällen ein besonderer historischer Schatz, das Ostergrab. In der Pfarrkirche von Frankenau (Bezirk Oberpullendorf) steht seit rund 150 Jahren ein Ostergrab der Firma Zbitek aus Olmütz. Die Glasermeisterfirma aus Mähren bekam das kaiserlich-königliche Landesprivileg zur Erzeugung von transparenten Glas-Mosaik-Heiligen-Gräbern.
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„Den Tod künstlerisch behandeln“
Die Kunstwerke aus Licht, Glas, Papier, Pappe und Holz wurden in Katalogen und Anzeigen angepriesen und von Pfarren angekauft.
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„Die Ostergräber haben im mitteleuropäischen Raum immer die gleiche Funktion: Sie tragen von Karfreitag bis Karsamstag den Leichnam Jesu. Das war immer ihre Funktion und nur deshalb hat man sie gebaut. Man war der Meinung, den Tod sollte man künstlerisch behandeln“, so Josef Janda aus Frankenau. Er ist der Initiator der Restaurierung.
Erstrahlt in neuem Glanz
Mit Hilfe des Bundesdenkmalamtes wurde das Frankenauer Ostergrab 2016 gründlich erneuert. Risse und Fehlstellen am braunen Montagekarton und Schäden an der Holzeinfassung wurden behoben und alle Perlen und geschliffenen Gläser wurde gereinigt. Durch das Kreuz strahlt nun wieder die Sonne als Symbol der Hoffnung und der Auferstehung.
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Bundeslade als Besonderheit
Eine Besonderheit des Altaraufbaues ist die Bundeslade mit Trägerstab, auf der am Karfreitag das Allerheiligste ausgesetzt wird. „Die Bundeslade, die ja dann in der Zeit des Alten Testaments die Gesetzestafeln beinhaltet hat, erinnert uns an den Konnex zwischen Christentum und Judentum“, erzählt Josef Janda.
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Österreichweit noch 25 Ostergräber dieser Bauart
Das Frankenauer Kulissengrab im Jugendstil befindet sich in einer kleinen Kapelle neben dem Hauptportal. In Österreich existieren noch etwa 25 Ostergräber dieser Bauart, unter anderem in der Nähe von Frankenau, in Kroatisch Minihof.
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