Aus für Trafik in Stinatz

Das wochenlange Tauziehen um den Fortbestand einer Trafik in Stinatz (Bezirk Güssing) hat ein Ende. Die Monopolverwaltung hat nun endgültig entschieden, dass es für die Trafik nach der Neuübernahme keine Lizenz mehr gibt.

In Stinatz sorgt diese Entscheidung für Unverständnis, die Monopolverwaltung sieht das freilich anders. Mehr als 100 Jahre gab es in Stinatz eine Trafik. Ende Februar gingen der bisherige Betreiber beziehungsweise dessen Mitarbeiterinnen in Pension und damit ist die Lizenz für den Tabakwarenverkauf erloschen.

Hans-Jürgen Grandits wollte die Trafik jetzt weiterführen, die Monopolverwaltung hat ihm jedoch die erforderliche Lizenz verweigert. „Der Hintergrund ist, dass im benachbarten Ort Ollersdorf eine junge behinderte Trafikantin eine Trafik führt und wir die Pensionierung des bisherigen Leiters der Trafik nutzen mussten, um den Trafikstandort in Ollersdorf zu stärken“, so Hannes Hofer, Geschäftsführer der Monopolverwaltung.

Entscheidung mit dem Gremium getroffen

Gegen diese Entscheidung wurden in Stinatz nicht nur Unterschriften gesammelt, auch der Gemeinderat hat sich in einer Petition einstimmig für den Fortbestand der Trafik ausgesprochen. „Ich möchte sagen, dass es mir nicht egal ist, dass hier ein Traditionsbetrieb zusperrt. Aber es gibt einen ganz klare gesundheitspolitische Ausrichtung im Land und die ist klar gegen das Rauchen. Das führt dazu, dass weniger Tabakwaren verkauft werden. Wir haben diese Entscheidung nicht alleine getroffen. Wir haben sie mit dem Landesgremium der Trafikanten aus dem Burgenland getroffen und die haben sich auch ganz klar für diese Entscheidung ausgesprochen“, sagte Hofer.

Eine Entscheidung, die für den neuen Pächter der Stinatzer Trafik, Hans-Jürgen Grandits, bitter ist. „Ich selber bin enttäuscht über die Entscheidung. Es wäre in meinem Interesse gewesen, auch einen Arbeitsplatz für meine Tochter zu schaffen. Konsequenzen sehe ich auch für die Ortsbevölkerung von Stinatz, die damit einen Nahversorger, die Post samt Lottoannahmestelle sowie eine Trafik und ein Stück Lebensqualität verliert“, so Grandits. Im Burgenland gibt es derzeit 82 Tabakfachgeschäfte und 186 Verkaufsstellen - Tendenz fallend.