Cybercrime: Schutz und Vorsicht zählen

Die Zahl von Internet-Betrügereien sind in den vergangenen Jahren stark gestiegen. In Eisenstadt tauschten sich Spezialisten über Cyberkriminalität aus. Der Rat der Experten: Öfter den gesunden Menschenverstand einschalten.

Digitale Erpressung, Kreditkartenbetrug, das Löschen oder Verschlüsseln von privaten Dateien, Sabotage und Datenddiebstahl sind gängige Verbrechen, die über das Internet tagtäglich passieren. Und es werden von Jahr zu Jahr mehr, weiß Kommunikationstechniker Lothar Renner von der europaweit größten Internet-Sicherheitsfirma. Er rät zu Schutz, denn Cyberkriminalität werde sich verzigfachen, so der Experte.

„Die Zunahme des Internetverkehrs wird sich in den nächsten drei Jahren verdreifachen. Gleichzeitig haben wir in drei Jahren 40 Milliarden Geräte mehr, die vernetzt sind. Beides - mehr Geräte, mehr Traffic - bedeutet potenzielle Gefahr für jeden“, so Renner.

Tagung von Internet-Experten in Eisenstadt

ORF

Die Experten tauschten sich über Strategien gegen die Cyberkriminalität aus

Kleine Unternehmen im Visier

Internetbetrüger haben es auch auf kleine Firmen und Unternehmer abgesehen, sagt Christian Dick, Unternehmer aus Eisenstadt. „Wir haben fast wöchentlich Vorfälle, wo ein Kunde bei uns meldet, dass kein Zugriff mehr auf seine Daten möglich ist, weil der Verschlüsselungsvirus zugeschlagen hat. Und wir sind damit dann beauftragt, die Daten wiederherzustellen“, erklärt Dick.

Menschenverstand einschalten

Einen hundertprozentigen Schutz gegen den Internetbetrug werde es nie geben, meint Robert Marban vom Landeskriminalamt Burgenland. Viele Betrügereien würde der Internetnutzer aber mit klarem Menschenverstand erkennen, erklärt Marban.

„Wenn ich eine fingierte, verfälschte Mail bekomme mit einem Rechnungsanhang, einer Zip-Datei oder einer komprimierten Datei als Anhang, von einer Firma, bei der ich nichts bestellt habe, sollte ich auf diesen Link nicht unbedingt draufklicken“, so der Kriminalbeamte.

Stark steigende Zahlen

Wurden vor zehn Jahren im Burgenland 80 Internetbetrügereien bei der Polizei angezeigt, so waren es im Vorjahr bereits 350 - mehr dazu in Schutz vor Betrug im Internet. Zum Vergleich: Im Vorjahr wurden im Burgenland 140 Wohnungseinbrüche angezeigt - mehr dazu in Burgenland bleibt sicherstes Bundesland.