Grüne: Feinstaub akut gesundheitsgefährdend

Die Feinstaubbelastung hat laut Grünen akut gesundheitsgefährdende Ausmaße angenommen. Sie fordern daher Sofortmaßnahmen. In Kittsee wurden die Grenzwerte heuer schon 25-mal überschritten.

Die Europäische Umweltagentur führt 8.000 Tote pro Jahr in Österreich auf Luftschadstoffen wie etwa Feinstaub zurück. Zum Vergleich: Im Straßenverkehr sterben etwa 500 Menschen pro Jahr. Die Gefahr von Lungen- oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen durch Feinstaub sei derzeit sehr hoch, so die Nationalratsabgeordnete der Grünen, Christiane Brunner. Der Tagesgrenzwert für Feinstaub dürfe in Österreich 25-mal im Jahr überschritten werden.

Grüne fordern Kesseltausch-Programm

Diese 25 Überschreitungstage sind etwa in Kittsee bereits jetzt erreicht - mehr dazu in Feinstaub-Alarm im Burgenland - in Lutzmannsburg sind es 24 Tage, und in Jennersdorf 22 Tage, an denen der Grenzwert heuer bereits überschritten wurde. Grund dafür ist zwar auch das heuer ungünstige Wetter, aber die Hauptschuldigen seien Industrie, Verkehr und das Heizen, sagte der Landtagsabgeordnete der Grünen, Wolfgang Spitzmüller.

Daher fordern die Grünen ein Kesseltausch-Programm bei Holzverbrennern. In manchen Gemeinden würden schon zwei, drei der alten, schlecht eingestellten Anlagen reichen, um für eine Feinstaubbelastung zu sorgen, so Spitzmüller. Moderne Anlagen könnten den Feinstaub um bis zu 80 Prozent reduzieren - ein Kesseltausch sollte daher gut gefördert werden. Die Grünen wünschen sich auch die Rücknahme „kontraproduktiver Projekte“ und als Beispiele den Bau der S7 oder den Ausbau der A3.

Staat soll Diesel nicht fördern

Eine andere Forderung ist auf Bundesebene die Abschaffung des „Diesel-Privilegs“. Es könne nicht sein, dass der Staat mit Steuermitteln Anreize setze, damit gesundheitsgefährdende Treibstoffe getankt und Dieselautos gekauft würden, so Brunner.