Saison für Schilfschneider
Die Erntemaschine fährt gemächlich mit dem Kettenlaufwerk über den gefrorenen Neusiedler See. Die etwa drei Meter langen Schilfhalme werden geschnitten, geputzt und in Bündeln auf die Ladefläche geladen. Heuer haben die nordburgenländischen Schilfschneider großes Glück mit dem Wetter.
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„Momentan haben wir sehr ideale Erntebedingungen. Der Schnee hat uns ein wenig einen Strich durch die Rechnung gemacht, jetzt ist das Eis nicht ganz so dick geworden, wie wir es gerne hätten, aber wir sind mit dem zufrieden, was wir haben“, sagte Erwin Sumalowitsch, Schilfschneider aus Podersdorf. In den letzten vier Jahren waren die Bedingungen nicht so ideal wie heuer.
Nur mehr eine Handvoll Schilfschneider
Rund um den Neusiedler See gibt es nur mehr eine Handvoll Schilfschneider. Sumalowitsch ist einer von ihnen. Er hat eine große Schilffläche zwischen Illmitz und Breitenbrunn gepachtet, wo er seit Dezember mit seinen Mitarbeitern Schilf erntet. Nach dem Schnitt wird das Schilf am Seeufer zwischengelagert, dann wird es sortiert und verkauft.
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„Nachdem das Neusiedler-See-Schilf ein sehr hochwertiges Schilf ist, wird es hauptsächlich zum Dachdecken benutzt - zum Beispiel in Deutschland, Holland, England“, so Sumalowitsch. Das Schilf mit der besten Qualität wird hauptsächlich zum Dachdecken verwendet, die B-Ware - auch Industrieschilf genannt - kommt in Dämmplatten.
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Sumalowitsch und seine Erntehelfer sind noch bis März am Ostufer des Neusiedler Sees unterwegs. Man hofft auf kaltes Wetter, denn wenn der See zugefroren ist, kommen die Schilfschneider leichter mit ihren Maschinen voran und können das Schilf problemlos ernten.