Investitionsstau bremst Windkraftausbau

Der Ausbau der Stromerzeugung durch Windkraft kommt langsamer voran. Grund dafür ist eine Warteschlange für die Genehmigung von Förderungen. Alleine im Burgenland sind derzeit 46 Windräder der Energie Burgenland betroffen.

Die Branchenvertreter sind sich einig: In Sachen Ökostrom brauche es eine Gesetzesnovelle, denn derzeit wird der Ausbau der Stromerzeugung aus Windkraft aufgrund von langen Wartezeiten für die Genehmigung von Förderungen gebremst. Das sei auch schon im vergangenen Jahr so gewesen und der Trend setze sich rapide fort, hieß es. Bei einer Pressekonferenz am Mittwoch wurde eine kleine Novelle des Ökostromgesetzes mit einem Fördersondertopf von 50 Millionen Euro und einer Fristverlängerung bei der Fördergenehmigung gefordert.

260 fertig bewilligte Anlagen

Man habe die absurde Situation, dass man österreichweit 260 fertig bewilligte Anlagen habe, die aber bei der Förderabwicklungsstelle in der Warteschlange seien. An Investitionen seien dadurch 1,4 Milliarden Euro zurückgestellt, sagte IG-Windkraftgeschäftsführer Stefan Moidl. Laut derzeitiger Gesetzeslage verfallen die Förderanträge nach drei Jahren wieder. Die Branchenvertreter forderten daher eine Verlängerung der Frist auf fünf Jahre.

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Das Burgenland ist nach Niederösterreich das zweitgrößte Windkraft-Bundesland in Österreich

500 Millionen Investitionsrückstau im Burgenland

Die Energie Burgenland habe 46 Anlagen mit einem Investitionsvolumen von 250 Millionen Euro in der Pipeline, so Vorstandschef Michael Gerbavsits. Zusammen mit anderen Betreibern dürfte der Investitionsstau im Burgenland insgesamt wohl an die 500 Millionen Euro betragen, so Gerbavsits. Gerade jetzt, wo in Österreich das Wirtschaftswachstum nach wie vor nicht berauschend hoch sei, wären Investitionen der Energiewirtschaft notwendig. Die Windkraftbetreiber seien bereit, ihren Beitrag zu leisten, sagte Gerbavsits.

Die Rahmenbedingungen hätten sich geändert, hieß es von den Branchenvertretern. Durch die deutlich gesunkenen Marktpreise und die Vervielfachung der Ausgleichsenergiekosten könnten mit den vorhandenen Mitteln weniger Anlagen gefördert werden. 2018 würden ohne Reformen 110 Anlagen aus dem Verfahren rausfallen, 2019 weitere 80. Weiterhin gefordert wurde, neben der kleinen Novelle, eine umfassende Reform des Ökostromgesetzes.

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